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Neue Neonatologie in Basel Spezielle Fenster schützen Babys vor dem Klimawandel

Das Basler Kinderspital eröffnet die nach eigenen Angaben modernste Baby-Abteilung der Schweiz.

In den Sommermonaten der vergangenen Jahre hatten immer mehr frühgeborene Babys im Universitätskinderspital beider Basel (UKBB) erhöhte Temperatur. Betroffen waren vor allem jene Frühchen, deren Inkubatoren oder Brutkästen nahe am Fenster standen. Am UKBB fand man dann heraus, dass der Klimawandel eine Mitschuld an den Temperaturen der Neugeborenen trägt: Die heissen Sommer wärmten die Brutkästen der Frühgeburten so stark auf, dass den kleinsten Patientinnen und Patienten dadurch Fieber drohte.

Das erklärt Stefanie Niederschirp, Leiterin der Neonatologie, anlässlich der Eröffnung der frisch sanierten Neonatologie. «Bisher mussten wir die Inkubatoren mit nassen Tüchern kühlen, damit die Kinder kein Fieber entwickelten wegen der Hitze.»

So sieht die moderne Neonatologie aus

In der für 2.2 Millionen Franken sanierten Neonatologie hat man deshalb auch auf den Klimawandel reagiert und die Fassade speziell ausgestattet. Die Fenster auf zwei Stockwerken sind nun mit einem Glas versehen, das abgedunkelt werden kann – automatisch oder manuell und stufenlos. So ist es kühler und dunkler auf der Abteilung für die Frühchen.

Die neue Neonatologie ist unter anderem deswegen die modernste der ganzen Schweiz, rühmt man sich in Basel. Dank Umstellung und Sanierung habe man nun ein ganz neues Raumgefühl, ergänzt Abteilungsleiter Sven Schulzke: «Es fühlt sich super an, weil die Räume jetzt grösser sind als vorher und zudem noch grösser wirken.»

Bedürfnissen von Familien anpassen

Die drei Zimmer der Neonatologie mit Platz für jeweils sechs Neugeborene wurden zudem von vielen Möbeln befreit. Tische, auf denen man früher Formulare ausfüllte, wurden ersetzt durch Liegestühle, damit Mutter und Vater ihr früh geborenes Baby auf die eigene nackte Haut legen können.

Frühchen brauchen Körperkontakt

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Frau hat ein Frühchen auf der nackten Haut. Das Baby ist an Schläuchen.
Legende: Keystone

Frühchen sind Babys, die ab der 23. Schwangerschaftswoche geboren wurden. Das ist 17 Wochen vor dem normalen Geburtstermin. Diese Zeit im Bauch der Mutter fehlt den Babys in vielerlei Hinsicht. Frühchen, die meist nur 400 - 500 Gramm wiegen, brauchen deshalb viel Körperkontakt. Haben sie diesen, sind sie gesünder, sagt Stefanie Niederschrip, Leiterin Pflege Intensivstation Neonatologie.

«Das Kind stabilisiert sich bei Körperkontakt mit den Eltern bei Atmung und Herzfrequenz», erzählt Niederschirp. Zudem habe sich in den vergangenen Jahren auch das Verhalten der Eltern verändert: «Eltern und Kind sind eine Einheit geworden.»

Eltern und Kind sind eine Einheit geworden.
Autor: Stefanie Niederschirp Leiterin Pflege Neonatologie

Wasser gibt es in den sanierten Räumen der Abteilung für Babys nicht mehr. So will das UKBB verhindern, dass sich Keime ausbreiten, die den meist nur 400 bis 500 Gramm schweren Babys gefährlich werden könnten.

Regionaljournal Basel, 15.10.2021, 17:30 Uhr ; 

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