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Neue Pauschalen Tür-zu-Tür-Gepäckservice im öffentlichen Verkehr wurde teurer

Der Gepäcktransport mit dem ÖV in die Ferienwohnung wurde teurer. Massiv ist der Aufschlag für autofreie Ferienorte.

Familien mit Kindern, die mit Zug und Postauto in die Ferien reisen, sind froh um dieses Angebot: Auf der Internetseite der SBB lässt sich der Tür-zu-Tür-Gepäckservice buchen. Das Gepäck wird zuhause abgeholt und direkt ins Feriendomizil gebracht.

Auf dieses Jahr wurde dieser Service aber teurer und es gibt neue Zuschläge. Diese treffen besonders diejenigen, die in autofreien Orten Ferien machen. Da wird der Gepäcktransport hin und zurück schnell einmal um 100 Franken teurer.

Beim Tür-zu-Tür-Gepäckservice wurde auf das Jahr 2021 die Grundpauschale um drei Franken erhöht. Neu kostet der Transport in einen autofreien Ort aber 30 Franken zusätzlich. Zudem wurde eine Pauschale von 15 Franken eingeführt, wenn das Gepäck nicht irgendwann am Tag, sondern in einem bestimmten Zeitfenster abgeholt werden soll.

Wir haben festgestellt, dass der Kostendeckungsgrad dieses Angebots nicht allzu gut ist. Deshalb haben wir minime Preisanpassungen vorgenommen.
Autor: Thomas Ammann Mediensprecher Alliance SwissPass

Bern-Riederalp retour: 100 Franken teurer

Ein Beispiel: Drei Gepäckstücke von Bern auf die Riederalp und zurück mit Abholung am Vormittag. Bisher kostete dies total 152 Franken. Neu muss man für dieselbe Leistung 248 Franken bezahlen. Das sind 63 Prozent mehr. Warum dieser happige Aufschlag?

Für die Tarife im öffentlichen Verkehr zuständig ist die Alliance SwissPass. Mediensprecher Thomas Ammann sagt auf Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso»: «Wir haben festgestellt, dass der Kostendeckungsgrad dieses Angebots nicht allzu gut ist. Deshalb haben wir minime Preisanpassungen vorgenommen.»

Gepäcktransport ist ein Verlustgeschäft

Zudem wollte die Alliance SwissPass differenzieren zwischen Orten mit eigenem Bahnhof, die gut erreichbar seien und solchen, wo der Gepäcktransport aufwendiger sei. Ammann meint damit autofreie Orte und ergänzt: «Die Alternative wäre gewesen, die Preise für den Gepäcktransport generell zu erhöhen.»

Gewinn machen die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs mit der Preiserhöhung jedoch nicht, sagt Thomas Ammann: «Diese Gepäckangebote sind eigentlich, wie die meisten Angebote im öffentlichen Verkehr, nicht kostendeckend.» Mit der Preiserhöhung sei man etwas näher an der Kostenwahrheit, aber weit weg von einem Gewinn.

«Dieser Preis ist immer noch attraktiv»

Minime Preisanpassung – das stimmt vielleicht, wenn der Ferienort nicht autofrei ist und wenn es egal ist, wann das Gepäck abgeholt oder zugestellt wird. Und gerade in autofreien Orten reisen die Feriengäste häufig mit dem ÖV an. Für diese ist das Tür-zu-Tür-Angebot nun deutlich teurer.

Alliance-SwissPass-Sprecher Thomas Ammann räumt ein: «Wenn man das Angebot für diese Orte in Anspruch nimmt, ist es vom Preis her weniger attraktiv. Wir sind aber überzeugt, dass dieser Preis immer noch attraktiv ist für die Leistung, die man erhält.»

Mit dem sogenannten «Gepäck-Special» gebe es auch ein Alternativ-Angebot, das im Moment kostenlos sei. Dieses Angebot gilt in den allermeisten Ferienorten jedoch nur für Gäste bestimmter Hotels.

Espresso, 16.02.2021, 08:13 Uhr

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