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Neue Recylingmethode im Aargau Mit «Blitzen» mehr Wertstoffe aus der Schlacke holen

Eine Anlage im Aargau soll Verbrennungsreste aus den KVA besser nutzen. Damit muss weniger Material deponiert werden.

Haushalts- und Gewerbeabfälle werden in der Schweiz normalerweise in Kehrichtverbrennungsanlagen KVA verbrannt. Allerdings bleiben beim Verbrennungsprozess Reste übrig, die sogenannte Schlacke. Diese wird in der Schweiz auf verschiedenen Deponien endgelagert. 760'000 Tonnen fielen im Jahr 2020 an.

Kaum noch Platz auf Deponien

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Es gibt in der Schweiz nur wenige Deponien, auf denen die Schlacke aus den Kehrichtverbrennungsanlagen deponiert wird. Die Kapazitäten dieser 28 Deponien werde langsam knapp, berichtet die «Sonntagszeitung».

Unter anderem in den Kantonen Aargau, Solothurn und Freiburg habe es bereits heute nicht mehr genügend Platz. Neue Deponieprojekte haben es aber jeweils schwer, auch weil sie viel Lastwagenverkehr mit sich bringen.

Die Firma Selfrag aus Kerzers (FR) baut nun im aargauischen Full-Reuenthal eine neue Anlage, welche die Schlacke nach Wertstoffen «durchsucht» und so die Menge der Schlacke, die deponiert werden muss, halbieren soll. Die Anlage funktioniert mit dem sogenannten Hochspannungs-Impuls-Trennverfahren. «Mit Elektroimpulsen, also Blitzen, werden fest verbundene Stoffe aus der Schlacke fragmentiert», erklärt Franz Affentranger von Selfrag.

Schlacke kommt aus drei KVA

Die Anlage zerstückelt die Schlacke also so stark, dass nachher verschiedene Einzelteilchen separiert werden können. So sollen Metalle, Schwermetalle, Glas, Kies oder Keramik aus der Schlacke gewonnen und danach rezykliert werden. Damit kann die neue Anlage mehr Stoffe aus der Schlacke gewinnen als andere, die bereits heute in Betrieb sind. Diese durchsuchen die Schlacke mit mechanischen Verfahren nur nach Metallen.

Förderband
Legende: Eine Anlage, in der Metalle aus der Schlacke gewonnen wird, steht in der Deponie Elbisgraben in Arisdorf (BL). Keystone

Die Schlacke, die in Full-Reuenthal verwertet werden soll, stammt aus den Kehrichtverbrennungsanlagen Buchs (AG), Turgi (AG) und Perlen (LU). Maximal 35'000 Tonnen Schlacke kann die neue Anlage verarbeiten. Funktioniert dies wie geplant, sollen daraus 17'000 Tonnen Wertstoffe gewonnen werden.

Die geplante Anlage im Aargau funktioniert praktisch vollautomatisch. Arbeitsplätze werden damit nur wenige geschaffen. Wie viel Geld Selfrag in die neue Anlage investiert, gibt das Unternehmen nicht bekannt. Der Spatenstich ist im Januar 2022 geplant. In Betrieb gehen soll die Anlage ein Jahr später.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 28.12.2021, 06:31 Uhr ; 

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