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Neue Siedlung für Geflüchtete Andere Nutzung: weniger Ukrainer, mehr unbegleitete Minderjährige

Basel eröffnet eine neue Containersiedlung für Geflüchtete. Bei der Belegung reagiert der Kanton auf die veränderte Migrationssituation.

Eigentlich war es anders vorgesehen: Die neue Containersiedlung war für Schutzsuchende aus der Ukraine geplant. Für diese gebe es mittlerweile aber genügend Plätze. Allerdings habe die Anzahl von unbegleiteten minderjährige Asylsuchenden (UMA), vor allem aus Afghanistan und der Türkei, in den letzten Monaten stark zugenommen.

Deswegen werden in den Containern im Erlenmatt-Quartier auch solche Jugendliche wohnen. Insgesamt kann die Siedlung bis zu 140 Menschen beherbergen.

Nicht alle freuen sich über diese Nutzungsänderung. Darum organisieren wir auch eine Versammlung für die Anwohnerinnen und Anwohner.
Autor: Kaspar Sutter Regierungsrat Basel-Stadt

Diese Räume würden sich auch für UMA aus Afghanistan und der Türkei eignen, auch wenn das nicht so geplant war: «Wir haben die Siedlung im letzten Jahr aufgrund der Ukraine-Krise geplant. Die Migrations-Situation hat sich seither stark verändert. Darum haben wir hier auch speziell eine Wohngruppe für UMA geschaffen», sagt Kaspar Sutter (SP), Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU).

Starke Veränderungen bei den Herkunftsländern

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Die Herkunft von Geflüchteten hat sich in der Schweiz anders entwickelt als erwartet. So wurden im April 2023 laut Staatssekretariat für Migration (SEM) in der Schweiz 1651 Asylgesuche registriert.

Wichtigste Herkunftsländer der Personen, die ein Asylgesuch eingereicht haben, waren die Türkei und Afghanistan.

Zahl Geflüchteter aus der Ukraine erreicht Tiefststand

Im selben Monat hat die Schweiz den Schutzstatus S 1209 Mal für schutzbedürftige Personen aus der Ukraine gewährt. Das ist die tiefste Zahl seit Kriegsausbruch, wie das SEM mitteilt. Am meisten Gesuche gewährt wurden in den Monaten März, April und Mai 2022. Den Schutzstatus S erhielten in diesen Monaten jeweils über 10'000 Personen. Seither nahm die Anzahl gewährter Gesuche ab.

Per Ende April lebten insgesamt 65'644 Geflüchtete aus der Ukraine mit dem Schutzstatus S in der Schweiz. In 11'204 Fällen wurde der Status seit seiner Gewährung bereits wieder beendet.

Über 2000 Anträge abgeschlossen

Im April hat das SEM gesamthaft 2035 Asylgesuche fertig bearbeitet. 385 Personen erhielten Asyl und 621 Personen wurden vorläufig aufgenommen. In 714 Fällen wurde auf das Gesuch nicht eingetreten. Grund dafür war mehrheitlich das Dublin-Abkommen.

Die Aluminium-Wohncontainer stehen auf dem Areal eines neuen Basler Stadtquartiers. Sie sind in Viererzimmer mit je einer eigenen Nasszelle unterteilt. In den rund 25 Quadratmeter grossen Räumen hat es zwei Doppelbetten. Hinzu kommen pro Etage zwei Ess- und Aufenthaltsräume mit eingebauter Küche. Die Baukosten für die Siedlung belaufen sich auf rund 13 Millionen Franken.

Pädagogische Betreuung und Sicherheitsdienst

Ab Mitte Juni ziehen die ersten UMA in die neue Basler Containersiedlung ein. Dass die ersten Bewohner vor allem Jugendliche aus Afghanistan und der Türkei sind, habe in der Nachbarschaft auch für Kritik gesorgt. «Nicht alle freuen sich über diese Nutzungsänderung. Darum organisieren wir auch eine Versammlung für die Anwohnerinnen und Anwohner. Da wollen wir Fragen beantworten und auf Bedenken eingehen», sagt der zuständige Regierungsrat Sutter.

Neben einer Betreuung für die UMA wird in der Nacht auch ein Sicherheitsdienst patrouillieren.
Autor: Renata Gäumann Asylkoordinatorin Basel-Stadt

Die Siedlung werde rund um die Uhr betreut. Renata Gäumann, Basler Asylkoordinatorin, ergänzt: «Neben einer Betreuung für die UMA wird in der Nacht auch ein Sicherheitsdienst patrouillieren.» Die UMA werden auf dem Erlenmatt-Areal in sozialpädagogisch betreuten Wohngruppen untergebracht. Den Anfang macht ab Mitte Juni eine erste Gruppe von zehn Personen. Die anderen Flüchtlinge, also Erwachsene und Familien, werden ab Juli eintreffen, ergänzt Gäumann.

Bis zu 140 Menschen können in der neuen Containersiedlung leben

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Die Containersiedlung für Flüchtlinge auf dem Basler Erlenmattplatz wird ab Mitte Juni bewohnt. 75 Schutzsuchende aus der Ukraine und anderen Ländern sowie 25 unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA) werden dort untergebracht.

Insgesamt kann die Siedlung bis zu 140 Menschen beherbergen. Die Wohnmodule würden je nach Entwicklung der Migrationszahlen drei, bis maximal fünf Jahre lang genutzt.

Gegen die Siedlung seien vier Einsprachen eingegangen, wie Projektleiter Roman Sladek sagte. Diese seien aber nach klärenden Gesprächen zum Bauvorhaben wieder zurückgezogen worden. Dies sei auch mit ein Grund gewesen, weshalb das Projekt relativ schnell umgesetzt werden konnte.

Schulraum neben der Wohnsiedlung

Neben der Wohnsiedlung steht auch ein Schulcontainer. Dort findet bereits jetzt Unterricht statt. Es handelt sich um Einführungsgruppen für die Sekundarstufe II. Nicht nur Flüchtlinge, sondern auch andere zugezogene Jugendliche besuchen dort den Deutschunterricht.

Der Container bietet auch Platz für einen Kindergarten und eine Primarschulklasse. Ursprünglich war der Schulraum für die Kinder ukrainischer Familien bestimmt. Deren Zahl ist aber nicht so gross wie letztes Jahr angenommen, wie Regierungsrat Sutter weiter sagt.

SRF1 Regionaljournal Basel, 31.05.23, 12:03 Uhr ; 

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