Die Gewalt gegen junge Frauen nimmt zu. Insbesondere wenn sie im öffentlichen Raum unterwegs sind, etwa im Ausgang. Gemäss Zahlen der Schweizerischen Unfallstatistik, die die «Sonntagszeitung» ausgewertet hat, gab es 2016 mehr als dreimal so viele Fälle wie noch 1995. Hinweise darauf, dass die Gewalt auch brutaler geworden sein könnte, geben die Heilungskosten. Sie haben sich innert 20 Jahren fast verdoppelt.
In der Statistik sind all jene erfasst, die in der Schweiz wohnen und nach dem Unfallversicherungsgesetz versichert sind – also alle Arbeitnehmer und Arbeitslosen. Die Zahlen zeigen: 1995 gab es bei jungen Frauen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren 200 gewaltbedingte Unfälle mit Verletzungsfolgen; 2016 waren es bereits deren 640 – also mehr als dreimal so viele.
Opferhilfestatistik stützt Zahlen
Wichtig zu wissen ist: Die Zahl der versicherten jungen Frauen ist über die Jahre ungefähr gleich geblieben. Und: Erfasst sind alle Unfälle mit Verletzungsfolgen, die eine Meldung bei der Versicherung mit sich zogen – etwa nach einem Streit, einer Schlägerei oder einem Überfall.
Dass es für Frauen gefährlicher wird, lassen auch die Zahlen der nationalen Opferhilfestatistik vermuten. Noch nie gab es so viele Beratungen wie im letzten Jahr, nämlich mehr als 27'000 – das ist eine Verdreifachung seit dem Jahr 2000.