Jedes Jahr finden hierzulande internationale Sportgrossanlässe statt. Der Bund kann internationale Sportveranstaltungen in der Schweiz unter gewissen Vorgaben unterstützen. Dies mit finanziellen Mitteln, aber auch mit Dienstleistungen der Armee und anderen Stellen.
Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit
In Zukunft soll sich die Unterstützung von Sportgrossanlässen an einer Strategie orientieren, die das Bundesamt für Sport Baspo gemeinsam mit Swiss Olympic erarbeitet hat. Neben den verstärkten Impulsen für die Sportförderung sollen Sportgrossanlässe in Bezug auf Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und Good Governance auch vorbildlich organisiert sein. Die Ziele sehen wie folgt aus:
- Sportgrossanlässe lösen Impulse für die Förderung und Weiterentwicklung des Leistungs- und des Breitensports in der Schweiz aus.
- Sportgrossanlässe in der Schweiz werden in Bezug auf Nachhaltigkeit und Good Governance vorbildlich organisiert.
- Die öffentlichen Mittel werden wirtschaftlich und wirksam eingesetzt.
- Für die Partner eines Projekts besteht möglichst hohe Planungssicherheit.
- Swiss Olympic und die schweizerischen Sportverbände können als starke und verlässliche Partner im Kandidaturprozess und bei der Durchführung von Sportgrossanlässen auftreten.
- Die Interessen und das Engagement der verschiedenen Akteure sind optimal aufeinander abgestimmt.
Konkret sollen Unterstützungsbeiträge des Bundes verstärkt an Vorgaben geknüpft werden: Die Anlässe haben sich an den energie-, klima- und gesellschaftspolitischen Strategien des Bundesrats auszurichten.
Die Events sollen nicht mehr nur Begeisterung und Emotionen bei Athleten, Verbänden und Publikum auslösen, sondern auch eine «Vorbildfunktion bezüglich Nachhaltigkeit» wahrnehmen, wie es Sportministerin Viola Amherd vor den Medien in Bern ausdrückte. Das gelte sowohl für die Organisation als auch für die Umsetzung.
Periodische Kreditbotschaften ab 200'000 Franken
Ausserdem ist vorgesehen, mittels regelmässiger und vorausschauender Unterstützungsentscheide auf Bundesebene die Planungssicherheit für alle Beteiligten zu erhöhen. So sollen den eidgenössischen Räten für Anlässe ab einem Bundesbeitrag von 200'000 Franken periodisch rund alle 3 bis 4 Jahre Kreditbotschaften unterbreitet werden.
Baspo und Swiss Olympic fordern von den Sportverbänden eine langfristige Planung für Sportevents ein; auf der anderen Seite sollen die Verbände mit einem unterstützungswürdigen Projekt bei Bedarf mehrmals an einem Kandidaturverfahren teilnehmen können. Auf diese Weise können die Planungsarbeiten effizienter, flexibler und nachhaltiger erfolgen.
Anlässe ab 2023 betroffen
Im Rahmen der Umsetzung dieser Strategie hat der Bundesrat das Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS beauftragt, eine Kreditbotschaft für jene internationalen Sportgrossanlässe zu unterbreiten, die ab 2023 in der Schweiz geplant sind. Dies betrifft zum Beispiel die Mountain-Bike-Weltmeisterschaften 2025 im Wallis oder die Special Olympic Games 2029 in Graubünden.
Zudem wird das VBS einen Vorschlag erarbeiten, wie in der Sportförderungsverordnung Grundsätze zur Mitfinanzierung von Sportfördermassnahmen im Kontext von Sportgrossveranstaltungen verankert und präzisiert werden können. Sowohl die Botschaft als auch die Präzisierung der Sportförderungsverordnung sollen im Sommer 2022 vorliegen.