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Was das Abstimmungsresultat für Heizungsfirmen bedeutet
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 30.11.2021. Bild: SRF
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Neues Zürcher Energiegesetz Kommt es in Zürich kurzfristig zum Ansturm auf Ölheizungen?

Ab nächstem Sommer gilt das neue Energiegesetz im Kanton. Gewisse Heizungsfirmen haben nun viele Aufträge.

Über 62 Prozent der Zürcher Stimmberechtigten haben am Sonntag das neue Energiegesetz angenommen. Öl- und Gasheizungen müssen ab nächstem Sommer am Ende ihrer Lebensdauer mit klimafreundlichen Alternativen wie Wärmepumpen ersetzt werden. Fossile Heizungen sind nur in Ausnahmefällen wieder möglich.

Zum Teil sehr volle Auftragsbücher

Gewisse Unternehmen, welche Heizungen installieren, spüren bereits jetzt erste Auswirkungen des neuen Gesetzes. Die Auftragsbücher seien voll, heisst es bei der Firma Sanicalor im Raum Winterthur. «Sehr viele Hauseigentümer mit fossilen Anlagen wollen ihre Heizungen noch ersetzen», sagt Geschäftsführer Raphael Herzog. Andere Firmen würden Ähnliches schildern.

Häufig meldeten sich laut Herzog Besitzerinnen und Besitzer von älteren Häusern. Sie fürchten einen Kostenanstieg, weil alternative Heizungen höhere Investitionskosten bedeuten. «Gewisse Wärmepumpen kosten für Einfamilienhäuser bis zu 60'000 Franken», sagt Herzog. Die Anschaffung einer Öl- oder Gasheizung betrage zwischen 15'000 und 20'000 Franken.

Die Erfahrungen aus St. Gallen

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Im Kanton gilt bereits seit Juli dieses Jahres ein schärferes Gesetz. Im Vorfeld hätten einige Hausbesitzer ihre Öl- oder Gasheizung noch kurzfristig ausgetauscht, heisst es bei der Sektion St. Gallen des Branchenverbandes Suissetec. «Es waren Eigentümerinnen und Eigentümer, welche ihr Gebäude als Rendite-Objekt betrachtet haben», sagt Präsident Remo Spescha auf Anfrage. Nur ein kleiner Teil habe aber so reagiert.

Die richtige Beratung sei entscheidend

Sicherlich gäbe es gewisse Hausbesitzerinnen und -besitzer, die jetzt noch rasch ihre Öl- oder Gasheizung ersetzen, heisst es beim Gebäudetechnikverband Suissetec auf Anfrage. Dies seien aber Ausnahmefälle: «Es gibt sicher keinen Ansturm», sagt Robert Diana, Leiter Fachbereich Heizung.

In der Regel würden sich solche Anfragen zudem rasch erübrigen – mit der richtigen Beratung. Denn klimafreundliche Heizungen sind zwar teurer in der Installation, im Betrieb aber günstiger. «In den allermeisten Fällen amortisiert sich eine klimafreundliche Heizungsanlage in einem vernünftigen Zeitrahmen», sagt Diana.

Eine eingebaute Wärmepumpe
Legende: Zu den nachhaltigen Heizungssystemen gehören beispielsweise Wärmepumpen oder Holzheizungen. Keystone

Mehraufwand für Installeure in Basel-Stadt

Was aber verändert sich durch das neue Energiegesetz langfristig für die Heizungsfirmen? Bei Sanicalor rechnet Geschäftsführer Raphael Herzog nicht mit einem grossen Einschnitt: «Wir bieten bereits seit längerem auch klimafreundliche Heizsysteme an.» Dies werde nun ausgebaut.

Auf diese Praxis setzten auch Firmen im Kanton Basel-Stadt. Dort ist das neue Energiegesetz bereits seit vier Jahren in Kraft. «Es ist nicht so, dass deshalb Heizungsfirmen pleite gegangen sind», sagt Beat Marrer, der bei Suissetec die Sektion Nordwestschweiz präsidiert.

Dennoch habe es Veränderungen gegeben für Heizungsfirmen: Die Arbeit sei durch das neue Energiegesetz aufwändiger geworden. «Es braucht mehr Abklärungen, welche klimafreundlichen Systeme an einem Standort möglich sind.» Um eine Heizung zu ersetzen, sei mehr Vorlaufzeit und eine Bewilligung nötig.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 30.11.2021, 17:30 Uhr;

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