- Das Stimmvolk wird das letzte Wort zur Volksinitiative «für eine starke Pflege» haben. Das Initiativkomitee hat sich gegen einen Rückzug entschieden.
- Dem Komitee geht der vom Parlament vorgelegte indirekte Gegenvorschlag nicht weit genug.
Der indirekte Gegenvorschlag sei ein wichtiger Schritt und werte den Pflegeberuf insgesamt auf, es fehlten darin aber Massnahmen, die die Berufsverweildauer erhöhen und die Pflegequalität sichern würden, teilte das Initiativkomitee mit.
Konkret fehlen im indirekten Gegenvorschlag auch Massnahmen für bessere Arbeitsbedingungen und eine Personaldotation, die dem Bedarf der Patientinnen und Patienten entspricht und ihre Sicherheit gewährleistet. Das seien zwei zentrale Elemente, um die ausgebildeten Pflegenden im Beruf zu halten und eine qualitativ hochstehende pflegerische Versorgung der Bevölkerung nachhaltig sicherzustellen.
10'000 Stellen unbesetzt
Zurzeit geben laut Mitteilung pro Jahr weit über 2000 Pflegefachpersonen ihren Beruf auf. Ausgebildet wird nicht einmal die Hälfte des eigentlichen Bedarfs. Und bis ins Jahr 2030 werden 65'000 zusätzliche Pflegende benötigt. Besorgniserregend sei zudem, dass im Pflegebereich aktuell rund 10'000 Stellen unbesetzt sind.
Die vom Schweizer Berufsverband für Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) lancierte Volksinitiative «Für eine starke Pflege» wurde nach einer Sammelzeit von nur acht Monaten am 7. November 2017 eingereicht.
Laut Initiativkomitee ist eine Volksabstimmung frühestens am 28. November 2021 möglich. Über den Abstimmungstermin wird der Bundesrat im Sommer entscheiden.
Die SP Schweiz hat den Initianten in ihre Unterstützung im Abstimmungskampf zugesagt. Die Partei wolle eine qualitativ hochstehende Pflege.