- Restaurants dürfen ab heute wieder in den Innenräumen bedienen. Dies unter Einhaltung der Schutzmassahnen.
- Die Sonne lockte auf die Terrassen, am Mittag ass kaum jemand drinnen.
- Viele Restaurants verzeichnen einen starken Anstieg der Reservationen.
Schon lange hatten die Gastronomie und Teile der Politik und Kantone die Öffnung der Restaurant-Innenräume gefordert. Seit heute ist diese Forderung nun umgesetzt. Maximal vier Personen pro Tisch sind drinnen erlaubt – draussen dürfen es neu sechs Personen pro Tisch sein.
Allerdings waren am Montagmittag die Tische im Innern nicht sehr begehrt. Zu sehr lockte die Sonne nach draussen auf die Terrassen. Am Abend oder wenn das Wetter gegen Ende Woche schlechter werden sollte, dürfte sich das aber ändern. Dann können die Restaurants ihre Gäste wieder in der warmen, trockenen Stube bewirten.
Ausgebuchte Wochenenden
Davon dürften vor allem auch die gehobeneren Restaurants profitieren, die mehrheitlich vom Abendservice leben. Wie eine Kurzumfrage vom SRF-Regionaljournal unter den im Michelin-Führer hoch bewerteten Restaurants in der Region Basel zeigt, sind die Wochenenden bis Ende Monat bereits ausgebucht.
Und auch Restaurants ohne Sterne, Punkte oder Kochmützen berichten von einer starken Zunahme der Reservationen. «Wir haben schon sehr viele Telefonanrufe und Mails für Reservationen erhalten», freut sich etwa der Chef der St. Galler Lokremise.
Alles wie gehabt?
Die absolute Normalität ist jedoch noch nicht überall zurückgekehrt. Einige Restaurants halten an ihren reduzierten Konzepten fest. So Beispielsweise das Namaste in Bern, das weiterhin nur Buffet und noch keine Speisekarte anbietet, weil es sich nicht lohne.
Restaurant-Öffnung in Bern
Viele Lokale haben es zudem nur mit Mühe geschafft, genügend Personal für den Normalbetrieb aufzubieten. Manche Betriebe hätten lange nicht daran geglaubt, dass die Wiedereröffnung der Restaurant-Innenräume Ende Mai möglich sei, sagt Ruedi Stöckli, Präsident von Gastro Luzern: «Gutes Personal findet man nicht von heute auf morgen. Für Betriebe, die sich nicht früh genug vorbereitet haben, rächt sich das nun.» Als der Bundesrat die Lockerung beschloss, sei für sie die Zeit knapp geworden, um noch zu reagieren.
Offen ist nach wie vor, wie gross die Zahl der Konkurse in der Gastronomie wirklich ist. Der Branchenverband Gastrosuisse hatte im Winter nach einer Mitgliederbefragung düstere Prognosen herausgegeben. Dagegen argumentierten verschiedene Kantone, die 2020 ähnlich viele Konkurse verzeichneten wie 2019.