Der wichtigste Verkehrsknoten der Stadt Zürich ist unbestritten der Hauptbahnhof. Dieser hat seine Kapazitätsgrenze allerdings erreicht – und die Stadt wächst weiter. Um diesem Wachstum gerecht zu werden, plant der zuständige Stadtrat Michael Baumer (FDP), die ÖV-Verbindungen in der Peripherie auszubauen.
Innerer und äusserer Ring
Es sollen ein innerer Ring entstehen von Albisrieden über die Hardbrücke und Wipkingen bis nach Oerlikon, sowie ein äusserer Ring, der Altstetten, Höngg, Affoltern und Oerlikon verbindet. Insgesamt rechnet der Stadtrat mit Kosten von bis zu 2.5 Milliarden Franken. Solche Infrastrukturbauten finanziert für gewöhnlich der kantonale Verkehrsverbund.
Allerdings dränge die Zeit, deshalb wolle die Stadt nun auf eigene Faust vorwärtsmachen, sagte Michael Baumer vor den Medien. Deshalb beantragt der Stadtrat dem Parlament bereits jetzt einen Rahmenkredit von 450 Millionen Franken – als Vorfinanzierung.
«Damit entlassen wir den Kanton nicht aus seiner Pflicht, den öffentlichen Verkehr zu finanzieren», sagte Baumer. Dennoch müsse die Diskussion geführt werden, welchen Anteil die Gemeinden bei solchen Finanzierungen tragen sollen.
Tramstrecken können 5 bis 10 Jahre früher erstellt werden
Mit dem Vorschuss der Stadt könnten mehrere Verbindungen 5 bis 10 Jahre früher erstellt werden. Dazu gehört beispielsweise eine Tramverbindung zwischen dem Hard- und dem Albisriederplatz – wo heute noch eine Lücke besteht im künftigen inneren Ring.
Ebenfalls früher umgesetzt werden könnte ein neues Tram zwischen der Flur- und der Gutstrasse – ein erster Teil des äusseren Rings. Neu soll auch eine Busspur entstehen über die Gleisanlage beim Bahnhof Altstetten – als Vorläufer einer künftigen neuen Tramstrecke.
Der Rahmenkredit von 450 Millionen Franken wird als nächstes im Stadtparlament beraten. Das letzte Wort wird das Stadtzürcher Stimmvolk 2026 haben. Einsatzbereit sollen die neuen Verbindungen um das Jahr 2040 sein.