Die Kantonspolizei Zürich hat ein Ermittlungsverfahren wegen Päcklibetrug und Hehlerei gegen insgesamt neun Personen abgeschlossen. Vier Jugendliche hatten unter falschem Namen in Online-Shops Lebensmittel, Kleider und Unterhaltungselektronik bestellt. Die Rechnungen erhielten nichtsahnende Personen, die Pakete mit den Waren rissen sich die jugendlichen Betrüger bei der Lieferung unter den Nagel.
20'000 Franken ergaunert
Das erbeutete Diebesgut verwendeten die Jugendlichen für sich oder verschenkten es an weitere Jugendliche und eine erwachsene Person. Diese müssen sich nun wegen Hehlerei verantworten. Die Deliktsumme beläuft sich auf gegen 20'000 Franken.
Wie die Kantonspolizei Zürich gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» erklärte, nehmen solche Fälle zu. Auch andere Polizeikorps hatten letzten Jahr steigende Fallzahlen bestätigt. Die Masche läuft immer gleich, Betrüger bestellen Waren unter fremden Namen und lassen sie an falsche Adressen liefern, vorzugsweise solche, an denen niemand wohnt.
Die Masche funktioniert nur auf Rechnung
Der Trick funktioniert nur, weil die meisten Online-Shops ihre Waren auf Rechnung ausliefern. In der Schweiz werden rund 80 Prozent des Online-Handels auf Rechnung abgewickelt. Der Verband der Schweizer Online-Händler erklärte 2018, die wenigsten Händler könnten es sich leisten, auf diese Möglichkeit zu verzichten und nur gegen Vorauskasse zu liefern.
Umgehend beim Händler und der Polizei melden
Als Konsument kann man sich gegen solche Betrugsversuche kaum schützen. Wichtig ist es in so einem Fall, die Rechnung nicht zu bezahlen, den Kundendienst des Online-Shops umgehend zu benachrichtigen und Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Auch im aktuellen Fall hatten Hinweise aus der Bevölkerung dazu geführt, dass die Betrüger überführt werden konnten.