- Erst im Juli 2020 gegründet, stieg der Verein «Freunde der Verfassung» rasch zu einer schlagkräftigen Bewegung auf.
- Mit über 25'000 Mitgliedern orchestrierte er den Widerstand gegen die offizielle Corona-Politik der Schweiz.
- Aufgrund grosser inhaltlicher Differenzen trat im Januar 2022 der gesamte Vorstand des Vereins zurück.
Die «Freunde der Verfassung» lehrten während der Corona-Pandemie die etablierten Parteien das Fürchten. Sie brachten zwei Corona-Referenden zustande und sammelten auch für andere Abstimmungen Unterschriften.
Dann aber sorgte der Verein vor allem mit internen Streitereien für Schlagzeilen. Das sei nun vorbei, sagt der Ende April neu gewählte Co-Präsident Roland Bühlmann. «Es gibt sicher gewisse Aufräumarbeiten, das ist so.»
Er vergleiche seine Bewegung ein bisschen mit den Grünen: «Sie sind auch schnell aufgestiegen. Sie haben auch verschiedene Strömungen wie Realos und Fundis. Diesen Prozess müssen wir auch durchmachen.»
Es gibt sicher gewisse Aufräumarbeiten.
Der 49-jährige IT-Unternehmer aus Zug sieht sich als Vertreter des Realo-Flügels, also als Pragmatiker. So will er den Verein auch positionieren. Die «Freunde der Verfassung» wollten nicht den Staat abschaffen, sondern im Gegenteil darauf achten, dass die gültige Verfassung eingehalten werde.
Was die Corona-Massnahmen betreffe, gebe es noch einiges zu tun, meint Bühlmann. «Wir wollen uns für die Aufarbeitung der Massnahmen einsetzen. Diese waren unserer Meinung nach nicht alle gerechtfertigt und auch überzogen.»
Stärkung des Vereins
Zum anderen wolle man sich noch besser mit anderen Organisationen und Politikerinnen und Politikern vernetzen. Aktionen oder Unterschriftensammlungen sind derzeit aber noch keine geplant.
Die etwas ruhigere Zeit will man jetzt auch nutzen, um den Verein intern zu stärken. So will man beispielsweise den 26'000 zahlenden Mitgliedern für ihr Engagement danken.
«Wir planen jetzt ein grosses Mitgliederfest. Jetzt dürfen wir das ja, weil Corona ja vorbei ist», sagt Bühlmann. Und dann komme ja bald der Herbst und damit wohl auch wieder Corona. Die Themen, oder besser gesagt das Thema wird den «Freunden der Verfassung» wohl nicht ausgehen.