Der Nationalrat hat sich diese Woche für die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik ausgesprochen. Im Reagenzglas gezeugte Embryos sollen vor der Einpflanzung in den Mutterleib untersucht werden dürfen.
Der Präsident der Bischofskonferenz, Markus Büchel, kritisiert diese Form der Fortpflanzungsmedizin. Es gehe ihm darum, bewusst zu machen, dass Politik und Medizin in diesem sehr heiklen Thema mit der höchsten Verantwortung umgehen müssen. «Es ist sicher wichtig, dass wir Leiden verhindern können, wir dürfen damit aber nicht Leben töten.»
«Vom christlichen Menschenbild her haben wir die Verantwortung darauf hinzuweisen, dass der Schutz des Lebens vom Moment der Zeugung bis zum Tod gewährleistet sein soll.
«Wir dürfen nicht alles, was wir können»
Bei der ganzen Debatte um Fortpflanzungsmedizin geht es um den Kinderwunsch von Paaren, die bislang keine Kinder bekommen konnten. Dafür zeigt Büchel grosses Verständnis. «Es ist ein grosses Leiden, wenn Paare keine Kinder erhalten können. Wenn es Möglichkeiten gibt den Kinderwunsch zu erfüllen, ohne aber dadurch auch Leben zu zerstören, dann ist dies ein grosser Fortschritt.»
Aber mit der ganzen Embryonenforschung sei die Grauzone fliessend. Fortschritte gebe es in der der Entwicklung der Medizin, das müsse man anerkennen. «Aber wir dürfen auch nicht alles, was wir können.»
«Es ist wichtig, dass man am Grundsatz festhält, dass jedes Kind ein Geschenk des Schöpfers ist. Wir haben kein Anrecht auf ein Kind und wir haben die Verpflichtung, ein Kind so anzunehmen, wie es uns geschenkt ist.»