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Pro und Contra zu 2G Zutritt nur für Geimpfte und Genesene: So viel taugt die 2G-Regel

Seit dem 6. Dezember gelten in der Schweiz wieder schärfere Corona-Massnahmen. Gleichzeitig erlaubt es der Bundesrat nun, dass Clubs, Veranstalter oder Unternehmen den Zugang auf Geimpfte und Genesene beschränken. SRF-Wissenschaftsredaktor Daniel Theis beantwortet die wichtigsten Fragen.

Daniel Theis

SRF-Wissenschaftsredaktor

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Daniel Theis ist promovierter Atmosphärenchemiker und Mikrobiologe. Seine Spezialgebiete sind Energiethemen, Mobilität und technische Entwicklungen. Er arbeitet seit 2013 in der SRF-Wissenschaftsredaktion.

Was versteht man unter der 2G-Regel? Die beiden G stehen für «Geimpft» und «Genesen». Das heisst: Wer einen Anlass oder ein Fitnesscenter mit 2G-Pflicht besucht, muss per Zertifikat belegen können, gegen das Virus geimpft oder von einer Corona-Erkrankung genesen zu sein. Ein Testnachweis hingegen reicht nicht mehr. Dafür entfällt die Maskenpflicht, die jetzt bei 3G eingeführt wurde und es gibt auch keine Sitzpflicht bei einer Konsumation.

Lassen sich mit 2G die Fallzahlen eindämmen? 2G dürfte auf die Fallzahlen einen Effekt haben, weil sich Geimpfte und Genesene weniger anstecken und das Virus auch weniger verbreiten als Ungeimpfte. Das ist noch immer so, trotz des abnehmenden Impfschutzes.

Kann die 2G-Regel Spitaleintritte verhindern? Es ist das erklärte Ziel der Schweizer Corona-Politik, die Überlastung der Spitäler zu verhindern – und nicht unbedingt tiefe Fallzahlen zu erreichen. Doch beides ist miteinander verzahnt: Steigen die Fallzahlen, steigen auch die Spitaleinweisungen – wenn auch deutlich verzögert und viel weniger stark als in früheren Wellen, dank der Impfung.

Wie wirkt 2G direkt auf die Spitaleintritte? Direkt wirkt 2G, in dem jene Menschen mit dem höchsten Risiko für eine Spitaleinweisung, die Ungeimpften, ausgeschlossen werden. Doch das ist sehr stark vom Alter abhängig. Bei Menschen unter 30 ist das Risiko für eine Hospitalisierung nach einer Corona-Erkrankung praktisch Null. Im mittleren Alter steigt es etwas an und dann ab 60/65 deutlicher. Das grösste Risiko für eine Spitaleinweisung haben über 80-Jährige. Das heisst: 2G bei unter 30-Jährigen, etwa in einem Club, bringt für die Spitaleinweisungen direkt eigentlich nichts. Mit zunehmendem Alter gibt es aber einen stärkeren Effekt auf die Spitalzahlen.

Wie gross dieser Effekt aber im Alltag sein wird, lässt sich nicht bestimmen, es hängt davon ab, um was für Veranstaltungen es sich handelt und wo die Menschen zurzeit noch hingehen. Wer für sich ein gewisses Risiko hat, zieht sich im Moment vielleicht auch freiwillig etwas zurück.

Und die indirekte Wirkung? Der indirekte Effekt ist, die Ansteckungszahlen tiefer zu halten – und das funktioniert in allen Altersgruppen. Am besten bei den jüngeren Menschen, weil ihr Impf- und Immunschutz besser und länger anhält. Und bei tieferen Fallzahlen wird auch das Virus in der Bevölkerung weniger weiter verbreitet. Was unter dem Strich weniger Spitaleinweisungen bedeuten dürfte.

Kann man sich an 2G Anlässen jetzt sicher fühlen? Weil bei vielen der Impfschutz etwas nachgelassen hat, ist aktuell das Ansteckungsrisiko auch an 2G-Veranstaltungen nicht zu unterschätzen. Vor allem im Vergleich zu einem Anlass, wo 3G und Maskenpflicht herrschen. Aber es hängt stark von der Art der Veranstaltung und der Lokalität ab. Gibt es beispielsweise eine gute Lüftung? Wird viel gesprochen? Je mehr Menschen sich jetzt einen Booster holen und ihren Immunschutz auffrischen, desto sicherer kann man sich an 2G-Anlässen wieder fühlen. In ein bis zwei Monaten stehen wir da wahrscheinlich an einem anderen Punkt.

HeuteMorgen, 6.12.2021, 6:00 Uhr ; 

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