Die letzten Tage und Wochen brachten Temperaturen von 30 Grad und mehr. Das hochsommerliche Wetter hatte aber auch seine Schattenseiten: Zu Wochenbeginn zogen heftige Gewitter über die Schweiz – in Brienz BE kam es zu schweren Verwüstungen durch Murgänge . Aufs Wochenende hin zeichnet sich nun ein Wetterumschwung ab. Regen und tiefere Temperaturen sind angesagt. Felix Blumer von SRF Meteo ordnet ein.
Wie kalt und nass wird es?
Die Temperaturen gehen besonders am Sonntag und Montag deutlich zurück, von kalt kann aber keine Rede sein. Im Norden liegen die Nachmittagstemperaturen zwischen 19 und 23 Grad, im Süden gibt es am Sonntag 24 oder 25 Grad, am Montag werden bereits wieder 28 Grad erreicht. Auch in der Höhe gehen zwar die Temperaturen zurück, mit Temperaturen von 10 Grad auf 2000 Metern ist es zwar kühl, aber von kalt oder gar Wintereinbruch sind wir weit entfernt. Nach einer Vielzahl von sehr warmen, teilweise auch heissen Tagen haben wir ein wenig die Relationen verloren. In Zürich beträgt die mittlere Nachmittagstemperatur im August knapp 25 Grad, in Bern rund 24 Grad und in Lugano 27 Grad. Wir liegen also am Sonntag und Montag nur knapp unter dem Mittel.
Wann und wo wird es am ungemütlichsten?
Am Samstag gibt es zwar schon Schauer und teilweise auch Gewitter, dies auch schon in der ersten Tageshälfte. Dazwischen zeigt sich aber auch die Sonne. Mit 24 bis 28 Grad im Norden – und bis zu 30 Grad im Süden – ist es aber immer noch sommerlich. Anders sieht es am Sonntag aus. Da ist es wechselnd bis stark bewölkt, und es fällt immer wieder Regen: am intensivsten an den nördlichen Voralpen und Alpen, und dort besonders von der Zentralschweiz bis zum Alpstein. Vom frühen Sonntagmorgen bis am Montagnachmittag kann es in diesen Gebieten zwischen 30 und 75 Millimeter Regen geben.
Wie ist das einzuordnen?
Inneralpin und im Süden ist Regen an vielen Orten nötig. In Teilen des Wallis besteht zurzeit grosse Waldbrandgefahr also Gefahrenstufe 4 von 5. Im Tessin und in Teilen Graubündens ist die Waldbrandgefahr zurzeit erheblich, also Stufe 3. Mit den Niederschlägen vom Wochenende sollte auch in diesen Gebieten die Trockenheit vorübergehend beendet sein. Anders sieht es auf der Alpennordseite aus. Besonders im Berner Oberland fielen in den vergangenen Tagen grosse Regenmengen. Dort ist Vorsicht geboten. Allerdings sind die Gewitter vom vergangenen Montag nicht vergleichbar mit erwarteten der Situation am kommenden Wochenende und zum Wochenstart. Es gibt zwar grössere Regenmengen, allerdings verteilt auf einen viel grösseren Zeitraum. Unwetterartige Gewitter, wie zu Beginn der Woche, werden am Wochenende nicht mehr erwartet.
Kommt der Sommer nochmal zurück?
Schon Mitte der kommenden Woche erwarten wir beidseits der Alpen wieder Temperaturen im Bereich zwischen 25 und 29 Grad. Es wird also eindeutig sommerlich, wenn auch wahrscheinlich nicht hochsommerlich, also mit Temperaturen über 30 Grad. In den letzten Jahren hatten wir aber immer häufiger auch im September Tage mit Höchstwerten oberhalb der 30 Gradmarke. Zieht man zusätzlich in Betracht, dass die Adria teilweise Rekordtemperaturen hat, dann ist es bei einer Südlage durchaus möglich, dass selbst im September der Hochsommer nochmals zu uns kommt, der Sommer mit Temperaturen von mehr als 25 Grad sowieso.