Auf dem Platz des Golfclubs Genf: Der Rasen ist aufgerissen, überall liegen Kartoffeln, und die Beschriftungen zeugen vom Protest gegen Golfplätze, die viel Wasser verbräuchten und primär für Reiche zugänglich seien. Der Präsident des Golfclubs ist bestürzt: «Es gibt keine Worte, um einen solchen Schaden zu beschreiben. Ich denke, das Ziel ist falsch gewählt.»
Doch nicht nur in Genf, auch in Lausanne und Payerne haben die Umweltaktivisten und -aktivistinnen gewütet: Sie versprayten Einrichtungen und pflügten teilweise Greens um. Zu der Aktion bekannte sich am Montag eine Gruppe namens «Grondement des terres». Auf ihrer Website schreiben sie: «Holen wir uns das Land von den Reichen zurück. Das fängt bei den Golfplätzen an.»
Die Gruppierung gab an, Golf sei einer der am umweltschädlichsten Sportarten überhaupt. Die Greens umfassten 46 Quadratkilometer in der Schweiz und damit mehr Fläche als die öffentlichen Parks. Zudem sei Golf ein Sport für wenige. Weltweit würden täglich 9.5 Milliarden Liter Wasser für Golfplätze verbraucht. Das entspreche beinahe der Wassermenge, welche die Menschheit an einem Tag trinke.
Der Direktor des Golfplatzes in Payerne weist darauf hin, dass beispielsweise Kartoffelfelder nicht umweltfreundlicher seien als Golfplätze: «Im Jahr 1995 wurde der intensiv genutzte landwirtschaftliche Boden in Golfplätze umgewandelt. Dadurch konnte der Einsatz von Pestiziden und Düngemittel um das 50-fache reduziert werden», so Stéphane Rapin.
Zurzeit bringen die Gärtnerinnen und Gärtner das Gelände wieder in Ordnung. Der Golfclub in Genf wird eine Strafanzeige einreichen.