In Rom wurde nach knapp 24 Stunden gewählt. Die weissen Rauchschwaden zeigten es der Welt und den Möwen unmissverständlich: «Habemus Papam», respektive «We have a Pope».
Obwohl «Made in America», wird einer wenig Freude haben: der amerikanische Präsident. Er hält sich selbst höchst prädestiniert für den Stellvertreter Gottes auf Erden. Vor wenigen Tagen tauchte ein KI-generiertes Bild von Papst Donald dem Ersten auf. In hellem Gewand, mit reich bestickter Mitra und güldenem Kreuz auf der Brust thront er auf edlem Mobiliar. Fassungslos empört über solch eine Gotteslästerung waren die einen, die andern verzückt und im Geiste schon mit Baseballkäppi uniformiert mit der Aufschrift «Make God Great Again».
Lassen Sie mich ganz im Stil der viel zitierten amerikanischen Freedom of Speech durchdeklinieren, was ein Papst Donald für das Christentum bedeutet hätte. Mit Sicherheit würde er noch in der Stunde der Ernennung zur Tat schreiten und per Dekret die katholische Kirche abschaffen. Konsequenterweise – ist er doch von Haus aus protestantischer Presbyterianer, der sich aber seit Oktober 2020 als nicht-konfessionsgebundenen Christen sieht.
Mit Jesus würde er, anders als die Römer, kurzen Prozess machen.
Im Personalwesen gäbe es mit Sicherheit das Zölibat nicht weiter. Und Priestern wäre es endlich ermöglicht, auch Sex ausserhalb der Kirche zu haben. Alle Heiligen, meist psychisch verwirrte Personen aus fernen Ländern, die behaupten, Erscheinungen gehabt zu haben, würden verdammt.
Auch Maria und Josef – er ein migrantischer Schreiner ohne Arbeitsbewilligung, sie ebenfalls Migrantin und im 9. Monat schwanger und mit der Absicht, für ihr Kind die Staatsbürgerschaft mittels Geburtsrechts zu erlangen – beide würde Papst Trump rückwirkend nach Guantánamo schicken.
Die Bibel käme auch nicht mehr in Buchform auf den Markt, sondern als tägliche und abopflichtige himmlische Message auf Truth Social.
Auch Adam wäre dran, Eva hingegen bliebe wohl verschont. Papst Donald hatte schon als weltlicher Führer eine Schwäche für leicht bekleidete junge Frauen. Mindestens ein Posten als Pressesprecherin müsste drin liegen.
Mit Jesus würde er, anders als die Römer, kurzen Prozess machen. Jesus, der eigentlich «Chesus» heisst, verschwände mitsamt seinen Kumpanen der 13-köpfigen lateinamerikanischen Gang in irgendeinem dunklen Loch.
Die Bibel käme auch nicht mehr in Buchform auf den Markt, sondern als tägliche und abopflichtige himmlische Message auf Truth Social. Einzig die Schweizer Garde würde er wohl erhalten – als «Men in Black». Das ist passender als ein wokes Mittelaltertrüppchen in Regenbogengewändern.
Nach all diesen hypothetischen Ausführungen bleibt zu hoffen, dass Donald Trump von meinem Text, der an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten ist, nie etwas erfährt. Denn eins ist sicher: Trump setzt jeder Absurdität noch eine Schippe drauf.
In diesem Sinne: «We have a Pope» – may he live forever!