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Bild 1 von 7. Der 48-jährige Förster Ralph Malzach sagt: «Bei Burglind sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Beim Sturm Lothar im Dezember 1999 waren die Schäden in unserer Region viel schlimmer.». Bildquelle: SRF/Peter Maurer.
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Bild 2 von 7. Forstwart-Vorarbeiter Reto Spahr zersägt den Stamm einer Rottanne, die vom Sturm gefällt wurde und den Waldweg versperrt. In diesem Wald legte «Burglind» vorwiegend Rottannen und Eschen um. Bildquelle: SRF/Peter Maurer.
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Bild 3 von 7. Ein 16-Tonnen-Ungetüm im Einsatz: Mit einem 6-Rad-Kombischlepper wird das Sturmholz zum Holzlager-Platz transportiert. Bildquelle: SRF/Peter Maurer.
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Bild 4 von 7. Förster Ralph Malzach schaut sich das riesige Wurzelwerk einer Rottanne an. Der Vater von zwei Kindern ist Fachlehrer für Forstwarte und seit zehn Jahren Teamchef der Schweizer Holzhauer-Nationalmannschaft. Bildquelle: SRF/Peter Maurer.
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Bild 5 von 7. Die entasteten und zersägten Stämme werden aufgeladen und abtransportiert. Bildquelle: SRF/Peter Maurer.
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Bild 6 von 7. Der Sturmholz-Lagerplatz wird grösser und grösser. Von hier aus werden die Stämme mit Lastwagen abtransportiert. Bildquelle: SRF/Peter Maurer.
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Bild 7 von 7. Pascal Liniger und Joel Aebi tanken ihre Motorsägen auf. Die beiden angehenden Forstwarte sind im ersten Lehrjahr. Bildquelle: SRF/Peter Maurer.
Da steht er, mitten im Lischerenwald: Ralph Malzach, stämmig, kräftig, rot-gelber Schutzhelm, knallige Leuchtweste. Dieser Mann ist auf dem Holzweg, könnte man sagen: «Es liegt Holz auf dem Weg vom Sturm ‹Burglind›. Wir sind jetzt gerade dabei, diese Rottanne zu zersägen, damit man den Weg wieder öffnen kann.» Der 48-Jährige ist Förster und Bereichsleiter beim Forstbetrieb Region Murtensee.
Er weiss noch genau, was ihm durch den Kopf gegangen ist, als die Meteorologen Anfang Jahr plötzlich vor Sturm «Burglind» warnten: «Hoffentlich kommt es nicht so stark, wie es angekündigt ist.» Doch es kam so. Das Schadensbild am Abend des 3. Januars: «In unserem Gebiet hat es rund 40 Prozent der Jahresnutzung umgelegt. Das sind rund 2500 bis 3000 Kubikmeter Holz. Wenn man einen Lastwagen von 20 Kubikmetern nimmt, wären das rund 150 Lastwagen.»
Zehnmal mehr Holz nach «Lothar»
Das klingt zwar nach viel, ist aber wenig im Vergleich mit den Schäden damals im Wald der Murtensee-Region nach «Lothar», dem Orkan von 1999. «Bei ‹Lothar› hatten wir rund zehnmal mehr Holz», erklärt Malzach. Komme hinzu: «Bei ‹Burglind› hatten wir Streuschäden. Bei ‹Lothar› hatten wir Flächenwürfe. Und bei ‹Lothar› hatten wir viel mehr zersplittertes Holz als jetzt bei ‹Burglind›.»
Malzach vergleicht «Burglind» denn auch mit einem «blauen Auge»: «Und so eines geht für gewöhnlich schnell vorbei.» Das bedeutet: «Bei der Menge, die wir jetzt haben, ist es absehbar, dass wir Ende Februar fertig werden.» Das sei quasi noch in der normalen Winterperiode. Und das heisst für Malzach und sein Team: «Wir sind nicht gestresst, wir müssen uns nicht beeilen.»
Baumstämme stehen unter Spannung
Ruhe bewahren ist denn auch die Losung bei der Arbeit in einem sturmgeschädigten Wald. «Es ist wichtig, dass man den Kopf jeden Tag beieinander hat. Wir wollen schliesslich alle wieder mit der Familie am Tisch sitzen am Abend», sagt Malzach, der überdies Sicherheitsbeauftragter in seinem Forstbetrieb ist.
Die umgelegten Bäume stehen zum Teil unter enormer Spannung: «Man muss die Stämme vom Stock lösen und Trennschnitte ausführen. Unter diesen erhöhten Spannungen ist das eine sehr schwierige Angelegenheit», erklärt der «Hölzige», wie sich Malzach selbst bezeichnet. Sein Motto: «Zuerst besinns, dann beginns.»