Normalerweise tragen die Frauen des FC Basel ihre Meisterschaftsspiele im bescheidenen Leichtathletik-Stadion St. Jakob aus. Mit einer kleinen Stehtribüne und zwei Sitzreihen liegt dieses etwas versteckt zwischen Parkhaus und Trainingsfeldern.
Dort gilt jedoch ein Bewässerungsverbot. Es soll den Japankäfer an der Ausbreitung hindern. Die Konsequenz: Der Rasen dort ist inzwischen in einem lamentablen Zustand.
So kommen die FCB-Frauen unverhofft und kurzfristig zu einem Match in Champions-League-tauglicher Infrastruktur.
Sie treffen am Freitag im St. Jakob-Park, wo Mitte Juli überdies ein neuer Rasen ausgerollt wurde, zum Saisonauftakt auf die YB-Frauen. Im grossen Joggeli-Stadion spielen die FCB-Frauen sonst fast nie, letztmals im Frühling 2017.
Für das Team bedeutet das eine grosse Ehre.
«Alle Spielerinnen haben sich gefreut, als sie erfahren haben, dass sie jetzt im Joggeli spielen dürfen», sagt Theo Karapetsas, seit anderthalb Jahren Leiter des Frauenfussballs beim FC Basel. «Für das Team bedeutet das erstmal eine grosse Ehre.»
Vor so einer grossen Kulisse zu spielen, sei etwas Spezielles. An der Vorbereitung ändere sich aber nicht viel. «Eine gewisse Nervosität ist da, aber wir versuchen, die gleichen Abläufe zu haben wie in einem normalen Meisterschaftsspiel – obwohl es etwas sehr Besonderes ist.»
Weil der Match sehr kurzfristig verlegt wurde, rechnet der Club laut Karapetsas jedoch nicht mit einem speziell grossen Fan-Andrang. Zudem läuft in Basel die letzte Ferienwoche.
Zweimalige Chance
An die grosse Kulisse gewöhnen dürfen sich die FCB-Frauen aber nicht: Bis Ende September – so lange gilt das Bewässerungsverbot – tragen sie nur noch ein Spiel im St. Jakob-Stadion aus, und zwar im September gegen den FCZ. Für alle anderen Spiele haben sie das Heimrecht abgegeben und spielen damit jeweils auswärts.
Der FCB rechnet damit, dass ihr Heimstadion ab Oktober wieder bewässert werden darf und das Feld dort bespielbar sein wird. So wäre der Japankäfer für sie zweimal kurz ein Nützling und sonst eben ein Schädling.