Für einmal gab es beim Osterverkehr auch in Fahrtrichtung Norden Stau – vorübergehend auf rund vier Kilometern Länge. Der Grund: die teils prekären Strassenverhältnisse. Denn das Tessin versinkt im Schnee.
Laut SRF Meteo war im Norden des Kantons die Autobahn oberhalb von rund 500 Metern schneebedeckt. Sogar in Biasca auf rund 300 Metern über Meer fiel Schnee. Warum das? SRF-Meteorologe Simon Eschle mit den Einzelheiten.
SRF News: Das Tessin bekommt eine Schneedusche. Wie kommt es dazu?
Simon Eschle: Im Nordtessin gab es in der Nacht und heute Morgen eine Portion Schnee. Spannend war, dass es Schnee bis auf rund 300 Meter gegeben hat. Der Grund dafür ist die sogenannte Niederschlagsabkühlung. Verdunstet Regen oder schmilzt Schnee auf dem Weg zum Boden, kühlt dies die Luft ab. Gerade in engen Tälern kann bei kräftigem Schneefall die Luft dadurch stark abkühlen und die Schneefallgrenze sinkt deutlich. Dies war heute im Nordtessin der Fall.
Die Schneefallgrenze stieg im Laufe des Tages aber bereits wieder an.
Wo schneit es am stärksten?
Es hat besonders am Alpensüdhang geschneit, also im Nordtessin sowie in den Bündner Südtälern. Die Schneefallgrenze ist im Laufe des Tages aber bereits wieder angestiegen.
Schneebedeckte Strassen in Airolo
Wie unüblich ist Schneefall im Tessin zu dieser Jahreszeit?
Es kommt immer mal wieder vor, dass es im März kurze weisse Phasen auch in tieferen Lagen gibt.
Wie sehen die Wetteraussichten für Ostern im Tessin aus?
Es ist grundsätzlich grau und häufig nass bei rund 12 Grad. Über die Ostertage fällt viel Niederschlag. Die Schneefallgrenze liegt voraussichtlich zwischen 1500 und 2000 Metern.
Lokal sind deshalb auch Überschwemmungen oder Murgänge möglich.
Ein Grossteil des Niederschlags gelangt als Regen somit direkt in den Abfluss. Lokal sind deshalb auch Überschwemmungen oder Murgänge möglich.
Wo gibt es am meisten Sonnenstunden über Ostern?
Am meisten Sonnenschein gibt es im zentralen und östlichen Mittelland. Dort ist es häufig freundlich.
Das Gespräch führte Saya Bausch.