- Für die strukturschwache Region Thal im Kanton Solothurn ist es ein Schock: Die Traditionsfirma Bimbosan schliesst ihren Standort in Welschenrohr nach über 40 Jahren im Dorf.
- Bimbosan gibt es seit über 80 Jahren, seit Frühling 2018 gehört sie zur Hochdorf-Gruppe im Kanton Luzern.
- Die Hochdorf-Gruppe verlagert die Gruppe nach Hochdorf (LU).
- Man könne so rund eine Million Franken pro Jahr sparen, begründet die Hochdorf-Gruppe den Schritt.
Der Babynahrungsherstellers Bimbosan zieht nach Hochdorf, weil die Mutterfirma dort die Weizenkeimproduktion am Standort Hochdorf aufgegeben hat. Hochdorf hatte Mitte letzten Jahres im Rahmen einer Umstrukturierung entschieden, sich auf die Geschäftsbereiche «Baby Care» und «Dairy Ingredients» zu fokussieren. Dadurch sind Produktions- und Lagerräumlichkeiten frei, die ab Ende Januar 2021 von Bimbosan genutzt werden können.
Für die Bimbosan AG ist das eine einschneidende Veränderung.
Die Hochdorf-Gruppe erwartet von der Verlagerung «erhebliche Synergien in der Zusammenarbeit sowie deutliche Kosteneinsparungen und effizientere Abläufe», wie sie schreibt. «Da wir nur wenige Produktionsanlagen nach Hochdorf zügeln und externe Lagerflächen räumen können, erwarten wir jährliche Kosteneinsparungen in Höhe von rund einer Million Franken», begründet Peter Pfeilschifter, CEO der Gruppe, den Entscheid. Es sei für die Bimbosan AG eine «einschneidende Veränderung».
Als Folge fallen in Welschenrohr knapp zehn Vollzeitstellen von total 20 Mitarbeitenden in den Bereichen Produktion und Logistik weg. Hochdorf biete den betroffenen Personen nach Möglichkeit Ersatzstellen innerhalb der Gruppe an, hiess es in der Mitteilung. Man rechne nicht damit, dass alle Mitarbeitenden vom Kanton Solothurn ins Luzerner Seetal ziehen, heisst es bei der Hochdorf-Gruppe. Die Bimbosan-Immobilien im Kanton Solothurn sollen verkauft werden.
Die Solothurner Standortgemeinde Welschenrohr wurde nicht im Voraus über die Produktionsauflösung informiert. Ein Gespräch sei aber für Mittwoch geplant, sagte Christoph Hug, Mediensprecher Hochdorf-Gruppe, auf Anfrage von SRF. Als börsennotiertes Unternehmen könne man solche Entscheide nicht im Voraus kommunizieren.