- Lehrerinnen und Lehrer sind während des Corona-Shutdowns mit dem Fernunterricht besonders gefordert gewesen.
- Nun hat der VPOD, der Verband des Personals öffentlicher Dienste, über 600 Lehrpersonen über diese Zeit befragt.
- Gemischt ist das Urteil über die Schulleitungen – einige erhalten miserable Noten.
Die Rückmeldungen zu den Schulleitungen seien sehr unterschiedlich, sagt Katharina Prelicz-Huber, Präsidentin des VPOD: «Es gab solche, die waren top. Wertschätzend und unterstützend. Aber es gab leider auch solche, die eher als katastrophal beurteilt wurden.»
Vielen Lehrkräften fehlte die Unterstützung
Zwar fühlten sich 80 Prozent der Lehrer und Lehrerinnen gut informiert. Die Unterstützung durch die Schulleitungen fanden aber nur 60 Prozent von ihnen ausreichend.
Nicht überrascht über die Resultate ist man bei den Schulleitern und Schulleiterinnen. Thomas Minder ist Präsident des Verbandes VSLCH: «Es überrascht mich nicht, dass bei der Befragung auch diese Resultate herausgekommen sind, dass es Schulleitungen gegeben hat, die überfordert waren. Ich denke, diese Situation war überfordernd für uns alle.»
Alle hätten in dieser Phase das Beste gemacht, was es zu machen gab. «Das ist vielleicht der einen Person mehr geglückt oder es ist besser angekommen als bei einer anderen.»
Schulleitungen besser vorbereiten
Auch beim VPOD habe man Verständnis für die Überforderung, meint Prelicz-Huber: «Aber wenn ich schon überfordert bin, dann sage ich bitte den Lehrpersonen, dass ich ihren Einsatz enorm schätze und sie so gut unterstütze wie es geht.» Man ändere nicht noch jeden Tag die Anordnungen und bringe den Lehrkräften null Wertschätzung für all ihre Leistungen entgegen.
Für die Zukunft müssten die Schulleitungen besser für das Krisenmanagement ausgebildet werden, fordert der VPOD.
Ball liegt (auch) bei der Politik
Bei den Schulleitungen selbst heisst es: Es brauche auch mehr Zeit, wie Thomas Minder sagt: «Die Learnings sind sicher, dass man diese Chance der Krise nützt, um die Meinung von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrpersonen einzuholen, um auch die eigene Organisation weiterzuentwickeln.»
Auf der anderen Seite sei es der Moment, um den politischen Trägern mitzuteilen, dass die Pensen für Schulleitungen oft sehr knapp seien. «Da muss etwas passieren.»
Die Schulleitungen spielen den Ball also an die Politik weiter: Es müsse sich etwas ändern, damit die Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonen und Schulleitungen noch besser wird.