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Flugunglück der Patrouille Suisse
Aus Tagesschau vom 10.06.2016.
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Schweiz Am Absturz beteiligte Piloten der Patrouille Suisse zurückgekehrt

Die zwei Piloten der Patrouille Suisse, die bei einem Flugzeugabsturz in den Niederlanden beteiligt waren, sind in die Schweiz zurückgereist. Zuvor waren sie von niederländischen und Schweizer Behörden zum Absturz bei einem Trainingsflug befragt worden.

Die zwei Piloten, die in den Absturz eines Tiger-Kampfjets in den Niederlanden involviert waren, sind auf dem Heimweg. Das bestätigte am Freitagabend Tobias Kühne, Sprecher der Militärjustiz.

Vor der Abreise seien die beiden Piloten von den zwei Untersuchungsrichtern der Schweizer Militärjustiz befragt worden. Was die zwei Piloten zum Unfall sagten, gebe die Militärjustiz nicht bekannt. Erst wenn die Untersuchung abgeschlossen sei, werde über die Erkenntnisse informiert, sagte Kühne weiter. Die beiden Piloten wurden auch von den niederländischen Untersuchungsbehörden einvernommen.

Drei Untersuchungsberichte

Die Untersuchungsrichter, die am Freitagvormittag in den Niederlanden angekommen waren, bleiben laut Kühne noch mindestens einen Tag dort. Am Samstag sollen auch die übrigen Piloten der Patrouille Suisse befragt werden.

Die Niederländer hatten bereits kurz nach dem Absturz mit der Beweissicherung begonnen. Insgesamt werden drei separate Untersuchungen durchgeführt: Eine führt die Schweizer Militärjustiz. Die niederländischen Behörden prüfen den Vorfall mit einer Flugsicherheitsuntersuchung. Zudem wird der Flugunfall auch durch die unabhängige niederländische Untersuchungskommission für Sicherheit (Onderzoeksraad voor Veiligheid, OVV) analysiert. Es werde daher zwei niederländische Unfallberichte geben, verbreitete die niederländische Nachrichtenagentur ANP.

Ein Helikopter und mehrere Polizei- und Militärfahrzeuge am Ort des Unglücks nahe dem niederländischen Leeuwarden.
Legende: Die Untersuchung des Unglücks nahe dem niederländischen Leeuwarden kann mehrere Monate dauern. SRF

«Teams arbeiten gut zusammen»

Die Zusammenarbeit mit den holländischen Behörden verlaufe sehr gut, sagte Kühne von der Militärjustiz. Das Schweizer Untersuchungsteam besteht aus 13 Personen, erklärte eine Sprecherin der Luftwaffe. Neben den zwei Untersuchungsrichtern sei auch ein zweiköpfiges Care Team dabei, das sich um die Piloten und deren Angehörige kümmert.

Bis die Unfallursache geklärt ist, kann es Monate dauern, erklärte Luftwaffenchef Aldo Schellenberg bereits am Donnerstag.

Flugzeugwrack wird geborgen

«Jet-Alter irrelevant»

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Noch ist unklar, wie es zum Unfall von zwei Tiger-Jets der Patrouille Suisse kam. Flugexperte Peter Brotschi im Interview.

Das Wrack des in einen Teich abgestürzten F-5 Tiger könne geborgen werden, erklärte Kühne. Das hätten erste Untersuchungen vor Ort ergeben. Wie lange die Bergung dauere, sei noch offen. Danach untersuche die Militärjustiz das Wrack.

Unter die Lupe nehmen wird sie auch den zweiten beim Unfall in der Luft beschädigten Jet. Erst wenn die Abklärungen beendet seien, wird die Luftwaffe über das weitere Schicksal des Flugzeugs entscheiden.

Absturz nach 1000 Stunden

«Restrisiko fliegt immer mit»

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Der Schutzverband der Bevölkerung um den Flugplatz Emmen sieht sich nach dem Unfall zweier Patrouille Suisse Jets in seiner Haltung bestätigt: Seit Jahren kritisiert er die Flugübungen der Patrouille Suisse über dichtbesiedeltem Gebiet.

Am Donnerstag hatte sich der Pilot mit dem Schleudersitz aus dem abstürzenden F-5 Tiger retten können. Danach landete er in einem Gewächshaus. Dabei zog er sich nach Angaben des VBS einen Bruch in einem Fuss, leichte Schnittverletzungen und Prellungen zu.

Zuvor hatten sich zwei Flugzeuge der Patrouille Suisse bei einem Trainingsflug über dem friesischen Dorf Bitgum touchiert. Auf Amateurbildern im Internet war zu sehen, wie der eine Jet in einen kleinen See stürzt und in Flammen aufgeht. Der zweite Pilot konnte sein Flugzeug kontrolliert landen.

Der Pilot des abgestürzten Jets hat über 1000 Flugstunden absolviert. Ob und wann er wieder fliegen könne, hänge unter anderem auch vom Ergebnis der Untersuchung ab, sagte die Sprecherin der Luftwaffe. Zum Vergleich sagte sie, dass der Pilot des F/A-18-Kampfflugzeugs, das im Herbst im französischen Jura abgestürzt war, «relativ rasch wieder in sein Flugzeug steigen können».

Audio
Nächste Show der Patrouille Suisse in der Schwebe
aus SRF 4 News aktuell vom 10.06.2016.
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Patrouille Suisse am Scheideweg?

Es ist der erste schwere Unfall der Patrouille Suisse seit ihrer Gründung vor 52 Jahren. Verschiedene Medien setzten am Tag nach dem Unfall bereits Fragezeichen hinter die Zukunft der traditionsreichen Flugstaffel.

Armeesprecher Walter Frik erklärte gegenüber SRF News, dass voraussichtlich am kommenden Mittwoch entschieden werde, ob die geplanten weiteren Auftritte der Patrouille Suisse tatsächlich durchgeführt würden. Als nächstes sollte die Staffel in einer Woche an einer Flugshow auf dem Militärflughafen Meiringen (BE) abheben.

Piloten entscheiden selber über Einsätze

«Grundsätzlich hängt das von der Untersuchung ab, die durch die Militärjustiz im Moment geführt wird», so Frik. Daraus würden Massnahmen abgeleitet. «Das kann einige Zeit dauern.»

Es sei aber auch eine Frage der Piloten. Diese bestimmten selbst, ob sie fliegen möchten: «Wir müssen zuerst mit ihnen sprechen, in welcher Form sie solche Formationsflüge in nächster Zeit durchführen möchten.»

Es handle sich um ein eingespieltes Team, sagt Frik. «Wenn einer der Piloten nicht mitfliegen will, weil er Bedenken hat, muss man über die Formation nachdenken oder allenfalls die ganze Patrouille Suisse für den Moment nicht fliegen lassen.»

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