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Transportpolizisten im Einsatz im Bahnhof Bern.
Legende: Die Transportpolizei hilft, wenn es brenzlig wird – sofern sie denn erreicht werden kann. Keystone

Schweiz Bahnpolizei-Notruf endet in der Warteschlaufe

Praktisch zeitgleich zum Ereignis in Salez wurde eine Frau in einem Zug von Bern nach Zürich brutal attackiert. Ein Augenzeuge wählte mehrmals die Notrufnummer der Transportpolizei – doch die Zentrale war überlastet.

In einem Interregio von Bern nach Zürich ist am Samstagnachmittag eine Frau von ihrem betrunkenen Begleiter brutal angegangen worden. Der Mann hat sie offenbar geschlagen, zu Boden geworfen und gewürgt. Diesen Vorfall, den ein Beobachter im «Tages-Anzeiger» schildert, hat die SBB gegenüber SRF News bestätigt.

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Der geschockte Augenzeuge versuchte demnach, über die Notrufnummer der Transportpolizei (0800 117 117) Hilfe zu holen. Er habe während einiger Minuten mehrmals angerufen, aber nie mit jemandem sprechen können. Es sei jeweils nur eine Stimme ab Band gekommen.

Zentrale war mit Salez beschäftigt

Der Vorfall im Interregio ereignete sich fast gleichzeitig mit der Attacke im Regionalzug bei Salez (SG) . Die Notruf-Zentrale der Transportpolizei sei deshalb überlastet gewesen, so SBB-Sprecher Christian Ginsig weiter zum «Tages-Anzeiger». Denn: Ein grosser Teil des Personals sei mit den Notrufen aus der Ostschweiz beschäftigt gewesen. Davon habe es mehrere gegeben. «Wäre der Mann aber länger dran geblieben, hätte er auf jeden Fall noch mit einem Mitarbeiter sprechen können.»

Zugegebenermassen ist die Wahrscheinlichkeit, dass es praktisch zur gleichen Zeit zu zwei solchen gewalttätigen Ereignissen kommt, eher gering. Für Bahnpassagiere dürfte dennoch ein ungutes Gefühl zurückbleiben. Der betroffene Augenzeuge äusserte jedenfalls den bangen Eindruck, dass «im Ernstfall niemand zu Hilfe eilt».

«Zu früh, um Schlüsse zu ziehen»

Ob und wie die SBB einer solchen Überlastung der Oltner Notrufzentrale künftig entgegenwirken will, ist unklar. Es sei noch zu früh, um Schlüsse zu ziehen. Man warte ab, ob Staatsanwaltschaft oder Polizei nach der Auswertung des Falls Salez Empfehlungen abgäben. «Falls dann eine Änderung bezüglich unseres Sicherheitsdispositivs verlangt wird, werden wir selbstverständlich entsprechende Massnahmen einleiten», lässt sich Ginsig zitieren.

Dies betreffe sowohl die Notrufzentrale der Transportpolizei (ehemals Bahnpolizei), die jährlich 147'000 Anrufe beantworte, wie auch die Sicherheit vor Ort.

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