SRF News: Herr Bortoluzzi, wann haben Sie sich entschieden, zurückzutreten?
Toni Bortoluzzi: Dieser Entscheid ist vor längerer Zeit gefallen. Schon zu Beginn dieser Amtsdauer war ich überzeugt, dass es die letzte sein wird. Nach 24 Jahren Zugehörigkeit zum Nationalrat und im Alter von 68 Jahren ist es an der Zeit, den Jüngeren Platz zu machen.
Vor vier Jahren kam es bei der Zürcher SVP bei der Zusammenstellung der Liste zu einem Gerangel. Dienstältere Nationalräte wurden kritisiert. Hat Sie das geärgert?
Nein, denn das ist eigentlich eine normale Entwicklung. Die Jüngeren haben stets Interesse daran, die Nachfolge möglichst bald anzutreten. Es ist aber schon so, dass in der SVP des Kantons Zürich die Ablösung nun in vollem Umfang stattfinden wird. Schon der Rückzug Christoph Blochers aus dem Parlament war ein Signal dafür.
Der Druck der jüngeren Parteimitglieder hat also auch mitgespielt?
Ja natürlich. Man kann ihn nicht einfach ignorieren. Es geht auch darum, die Leistung aufrecht zu erhalten und nicht nachzulassen.
Schaute man Ihnen zu, hatte man den Eindruck, dass Ihnen das Politisieren immer noch Freude bereitete. Insofern erstaunt Ihr Rücktritt.
Ja, die Lust ist immer noch da. Vor allem, weil mit der Altersvorsorge 2020 noch ein grosses sozialpolitisches Geschäft ansteht. Diese Vorlage reizt mich. Doch die Jüngeren werden diese Aufgabe auch richtig machen.
Sie haben sich stark in der Sozial- und Gesundheitspolitik engagiert, obwohl es den Anschein macht, dass diese Themen gerade in der SVP keinen sehr hohen Stellenwert haben.
Das ist so. Es handelt sich hier nicht um das Hauptthema der SVP. Andererseits wird dieses Geschäft immer wichtiger. Die Beanspruchung von gegen 30 Prozent der Mittel gegenüber dem Bruttoinlandprodukt zeigt, dass hier ein Engagement auch von bürgerlicher Seite zunehmend gefragt ist.
Das Gespräch führte Lukas Mäder.