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Schweiz «Das Tessin erwacht aus einem Dornröschenschlaf»

Der Tessiner Tourismus reagiert auf den anhaltenden Gästeschwund. Mit Investitionen von über einer halben Milliarde Franken will die Branche ihr Angebot auffrischen. Auch das negative Image der «Gotthard-Staus» möchte man ablegen – mit Hilfe der Neat.

Was nennen Gäste in Umfragen als grössten Nachteil des Tessins? Den Stau vor dem Gotthard-Strassentunnel. Das sagte der Direktor von Schweiz Tourismus, Jürg Schmid, an einer Medienkonferenz in Zürich.

Der Stau ist aber nicht der einzige Grund, warum die Tessiner Hotellerie seit dem Jahr 2000 einen Viertel an Übernachtungen eingebüsst hat. Laut Schmid steht der Südkanton in direkter Konkurrenz zu Mittelmeer-Destinationen, und die Hotels leiden am Boom von Zweitwohnungen im Tessin.

Neat: Chancen, aber auch Risiken

Tourismusdirektor Schmid zeigte sich jedoch zuversichtlich: Die Trendwende sei eingeleitet. «Es wird investiert. Das Tessin erwacht aus einem Dornröschenschlaf.» Ticino Tourismo beziffert die laufenden Investitionen in Renovationen und Neubauten von Hotels sowie in weitere Angebote auf über 500 Millionen Franken.

Wie kam es so weit?

In einer Werbekampagne für die Deutschschweiz empfiehlt sich das Tessin als «eigentlich in zwei Stunden erreichbar». Ab 2016 wird die Gotthard-Neat die Reisezeit auf der Schiene drastisch verkürzen. Dies bietet Chancen, aber auch Risiken: Tagesausflüge ohne Übernachtung werden ebenfalls attraktiver. Und mancher Tourist fährt wohl gleich weiter nach Italien.

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