Ein Korruptionsskandal in Griechenland erschüttert auch die Schweiz. Schmiergelder, die von Rüstungsfirmen ans griechische Verteidigungsministerium gezahlt wurden, sind auf Schweizer Bankkonten gelandet.
Namentlich betroffen seien unter anderen auch die Grossbanken UBS und Credit Suisse sowie Julius Bär, wie verschiedene in- und ausländische Medien, darunter der «Tages-Anzeiger» berichten. Die Bundesanwaltschaft bestätigte gegenüber SRF News Online, dass sie mittlerweile zehn Millionen Franken blockiert hat.
Wann wurden die Gelder überwiesen?
Ob die Schweizer Banken in dieser Geschichte rechtlich belangt werden, bleibt jedoch offen. Laut Antikorruptionsexperte Mark Pieth stellt sich vor allem die Frage, bis wann diese Gelder auf Schweizer Konten flossen. Denn die Auslandsbestechung sei auch in der Schweiz seit etwa 2000 strafbar. Damit ist auch die Geldwäsche von Auslandsbestechung ein Problem für die Banken.
«Die Banken müssen Acht geben, dass sie solches Geld nicht annehmen. Wenn sie es doch annehmen, riskieren sie unter Umständen aufsichtsrechtliche oder strafrechtliche Konsequenzen», erklärt Pieth in der «Tagesschau». Journalist Tasos Telloglou, der den Fall in Griechenland recherchiert hat, weiss aus gutunterrichteter Quelle, dass die Gelder auch nach 2000 in die Schweiz geflossen seien.
Kein Einzelfall
Laut Pieth handelt es sich bei der aktuellen Schmiergeldaffäre nicht um einen Einzelfall. «Wir haben noch relativ viel solches Geld in der Schweiz, nehme ich an. Man wird ganz genau hinschauen müssen, ob die Banken in der neueren Zeit ihren Pflichten nachgekommen sind.»
Richtig heikel für die Banken wird es ab 1997. Ab dann gilt das Geldwäscherei-Gesetz.