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Flugaufnahme von Schattdorf/Uri 2005: die Ebene ist geflutet, Häuser stehen im Wasser, nur die Autbahn und das Bahntrassee sind nicht versunken.
Legende: Hochwasser 2005 in Schattdorf/UR: Schäden sind auch heute noch möglich, aber Warnungen und Prävention sind heute präziser. Keystone

Schweiz Der Bund hat aus früheren Hochwassern gelernt

Wer eine Wetter-App auf seinem Smartphone installiert hat, wird in diesen Tagen regelmässig vor Unwettern gewarnt. Die offensivere Information der Öffentlichkeit ist die Lehre aus dem Jahr 2005. Damals verursachte das Hochwasser Milliardenschäden in der Schweiz.

Im August 2005 lässt der Dauerregen Flüsse und Seen über die Ufer treten. Strassen und Bahntrassees werden unterspült und verwüstet, Keller und Tiefgaragen laufen voll.

Vor elf Jahren warnte der Bund noch nicht vor den drohenden Unwettern, wie sich Hans Peter Willi erninnert: «Wir waren damals überfordert und nicht organisiert», sagt der heutige Leiter Gefahrenprävention beim Bundesamt für Umwelt (Bafu). Die aus der Lagebeurteilung gewonnenen Erkenntnisse hätten nicht an die Bevölkerung weitergegeben werden können.

Wichtiges Kontakt- und Präventionsnetz

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Heute stehen Bund und Kantone in regem Kontakt. Zum Netz gehören die Nationale Alarmzentrale, der Bevölkerungsschutz, Meteoschweiz und das Lawinenforschungs-Institut. Zudem sind seit 2005 auch die Prognose-Instrumente verbessert worden – nicht nur jene für die Wettervorhersagen, sondern auch jene für die Gewässer. Entsprechend kann nun gezielter gewarnt werden, etwa mit Push-Meldungen auf Smatphones.

Wenn die Prognosen besser sind, lässt sich vor einer Phase von Starkniederschlägen auch präventiv Wasser ablassen. Zudem lassen sich innert nützlicher Frist Dämme zum Schutz vor reissendem Wasser und Geschiebe erstellen. Inzwischen sind die Behörden auch mit ortskundigen Naturgefahren-Beobachtern vernetzt, die in verschiedenen Kantonen ausgebildet werden.

Aktuelle Daten verfügbar

Wichtig sei, dass diese lokalen Beobachter zu allen aktuellen Messdaten und Prognosen Zugang hätten. Dafür gibt es für die Fachleute eine gemeinsame Internet-Plattform. Die für die Bevölkerung wichtigsten Erkenntnisse werden zusammengefasst auf der Website naturgefahren.ch dargestellt, hier hat jedermann Zugriff. Periodisch – das heisst mehrmals täglich – werden die Daten aktualisiert.

Behörden und Bevölkerung sind also besser informiert und besser sensibilisiert als noch vor einigen Jahren. Dazu leisten auch die Versicherer ihren Beitrag, etwa mit Merkblättern, wie ein Gebäude besser vor Hochwasser geschützt werden kann. Dort wird erläutert, wie beispielsweise Fenster, Lichtschächte, Kellerabgänge oder Eingänge gegen Wasser und Schlamm abgedichtet werden können.

Vorbereitung ist alles

Auch beim Bund lautet das Credo, Schäden möglichst zu vermeiden. Während früher galt, der Mensch müsse die Natur beherrschen, gilt jetzt die Einsicht, dass Extremereignisse jederzeit möglich seien. Doch man kann sich ein Stück weit schützen: «Je besser wir diese Ereignisse kennen und wissen, was passieren kann, desto besser können wir uns darauf vorbereiten», so Willi vom Bafu. Dazu gehört eben auch das Vernetzen und Warnen der Bevölkerung – zum Beispiel per Push-Meldung aufs Smartphone.

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