Was im August 2015 vom Departement des Innern (EDI) als kleine Anpassung am System der Krankenversicherung präsentiert worden ist, hat in den vergangenen Monaten zu heftigem Widerstand geführt.
Auf Anfang 2017 solle die Zahl der Wahlfranchisen reduziert und die Prämienrabatte gesenkt werden, teilte das Departement von Gesundheitsminister Alain Berset letzten Sommer mit. Für Hunderttausende von Versicherten hätte das zur Folge gehabt, dass ihre Krankenkassenprämien teilweise massiv gestiegen wären.
Bersets Rückzieher
Doch nun verzichtet Berset vorläufig auf seine Pläne, wie die Gesundheitskommission des Ständerates an ihrer gestrigen Sitzung von ihm erfahren hat. In einer Medienmitteilung zeigt sich die Kommission «befriedigt» darüber.
Tatsächlich würden die Änderungen nicht wie geplant auf den 1. Januar 2017 in Kraft gesetzt, bestätigt der Sprecher des EDI, Peter Lauener. Stattdessen würden weitere vertiefte Abklärungen durchgeführt: «Es geht insbesondere um die Fragen, welche Leistungen in Abhängigkeit von der gewählten Franchise in Anspruch genommen werden oder was es für Gründe für einen Wechsel der Franchise gibt.»
Zwei Jahre Zeit zum Sparen
Ob die Sparpläne von Bundesrat Berset nur aufgeschoben sind, oder ob er sie gleich ganz fallen lässt, ist gemäss Sprecher Lauener offen: «Das lässt sich momentan noch nicht sagen. Im Moment ist klar, dass verschiedene Abklärungen gemacht werden.»
Die Resultate würden für die erste Hälfte des nächsten Jahres erwartet. Damit ist klar: Zumindest in den nächsten zwei Jahren kann man durch die Wahl einer höheren Franchise weiterhin massiv Krankenkassenprämien sparen.