Bundespräsident Didier Burkhalter hat die Schweiz als «Erfolgsgeschichte» bezeichnet. Diesen Erfolg verdanke das Land nicht nur traditionellen Schweizer Werten, sondern auch der wirtschaftlichen Öffnung, sagte er in seiner Ansprache zum Nationalfeiertag.
Burkhalter sagte, der Bundesrat wolle diese Öffnung weiterverfolgen. Er wolle den bilateralen Weg weiterführen und erneuern. «Denn der bilaterale Weg erschliesst der Schweiz den Zugang zu ihrem wichtigsten Markt, zum europäischen Binnenmarkt.»
Schweiz schafft Ausgleich
Burkhalter hob die Bedeutung der Integration hervor. Die Schweiz schaffe den Ausgleich zwischen den Regionen, Kulturen, Sprachen und Konfessionen. Sie ermögliche es jeder und jedem, auf die eigene Art zu leben. «Das Geheimnis unseres Landes liegt in der Fähigkeit, Unterschiede als Bereicherung wahrzunehmen statt sie gegeneinander auszuspielen», sagte Burkhalter.
Das wechselhafte Wetter dieses Sommers benutzte er als Sinnbild dafür, «dass wir nie vor einer Katastrophe natürlichen oder menschlichen Ursprungs gefeit sind». Vor 100 Jahren sei der Erste Weltkrieg ausgebrochen, heute lösten Explosionen im Himmel, Kriege auf der Erde oder Hass und Intoleranz Leid für Kinder und ganze Familien aus.
«Diese Dramen – fern und doch so nah – führen uns vor Augen, wie wichtig der Dialog ist», sagte Burkhalter. Wenn sich die Schweiz engagiere und Unterstützung leiste, liege das in ihrem ureigenen Interesse und gehöre zu ihren Verantwortlichkeiten.
Brücken zwischen Kulturen bauen
Zu den Stärken der Schweiz gehörten Unabhängigkeit, Unparteilichkeit, Neutralität – aber auch die Fähigkeit, den Dialog zu fördern und Brücken zwischen Kulturen zu bauen. «Diese Stärken sind ein gefragtes Gut in einer instabilen Welt», sagte Burkhalter, der derzeit auch als amtierender OSZE-Vorsitzender gefordert ist.
Auch wenn der Himmel, den die Schweiz mit der Welt teile, längst nicht immer blau sei – die Schweiz sei eine Erfolgsgeschichte. «Darauf dürfen wir stolz sein.»