Tierärzte, Human-Mediziner, Spitäler oder auch die Bauern sind ganz auf der Seite des Bundes, wenn es um die Reduktion des Einsatzes von Antibiotika geht.
Begrüsst wird durchweg, dass die Strategie alle einbezieht. Stefanie Rohrer vom Apothekerverband PharmaSuisse sagt es so: «Der vorgeschlagene One-Health-Ansatz, bei dem man eben nicht Mensch, Tiere, die Landwirtschaft und die Umwelt getrennt anschaut, sondern die Zusammenhänge im gesamten System.» Rohrer betont, gerade die Apotheker könnten Rückmeldungen über den Antibiotika-Verbrauch an eine zentrale Stelle weiterleiten.
Ausbau der bestehenden Datenbank
So eine zentrale Antibiotika-Resistenz-Stelle des Bundes existiert bereits. Dort betreibt man eine Datenbank, um Antibiotika-Verbrauch und Resistenzen zu überwachen. Der Bund möchte diese nun ausbauen. Und er will vermehrt mit internationalen Laboratorien zusammenarbeiten. Der Ärzteverband FMH begrüsst dies.
Beim Spitalverband H plus leuchten hingegen die Warnlampen: Dies bedeute mehr administrativen Aufwand und führe schliesslich zu höheren Kosten. Beim Bauernverband heisst es, die Strategie sei sehr allgemein gehalten und dem könne man zur Zeit zustimmen. Aber man wolle mitreden, wenn es später zu konkreten Massnahmen komme.
Warnfinger der Tierärzte
Auch die Gesellschaft Schweizer Tierärzte hebt den Warnfinger: Das Tierwohl stehe an erster Stelle. Präsident Christoph Kiefer: «Wir unterstützen aber einen viel gezielteren Einsatz von Antibiotika in der Tiermedizin. Und wenn wir dieses Ziel erreichen wollen, müssen auch in der Haltung der Tiere Verbesserungen gemacht werden.»
Diese Forderung unterstützt auch der Schweizer Tierschutz. Aber: Eigentlich brauche es keine neuen Massnahmen. Die bestehenden Vorschriften müssten bloss darauf ausgerichtet werden, die Antibiotika-Resistenzen einzudämmen. Am Bund ist es nun, die zur Zeit positiven Stellungnahmen auszuwerten.