Erneut versetzte das Verschwinden einer Frau die Genfer Behörden in Alarmstimmung.
Eine 41-jährige Serbin soll sich letzte Woche mit einem ehemaligen Gefangenen in Genf getroffen haben. Der 34-Jährige, ebenfalls Serbe, sass wegen Vergewaltigung in Gorgier (NE) ein. Am Dienstag letzter Woche sei er auf Bewährung entlassen worden – nach drei Vierteln seiner Haftstrafe. Seit dem Treffen fehlte von der Frau jede Spur.
Am Dienstag informierte die Genfer Staatsanwaltschaft, der Mann habe das zuständige Amt für Strafvollzug in Fribourg kontaktiert. Er befinde sich in Serbien. Die gesuchte Frau – seine Freundin – sei bei ihm. Ob es sich tatsächlich um die Vermisste handelt, konnten die Behörden bisher nicht feststellen. Die Ermittlungen dauern deshalb an.
SRF-Korrespondent Reto Stutzer erfuhr am Mittwochnachmittag aus Behördenkreisen, dass die Identität der Frau nun feststehe und sich die beiden tatsächlich im Urlaub befänden. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.
Den Fall ins Rollen gebracht hatten laut «20 Minutes» die Vermieter der Frau, die in der Nähe der Genfer Grenze in Annemasse (F) wohnt. Sie berichteten, die Frau sei am Freitag aufgebrochen, um den Mann zu sich zu holen. Da die Frau nicht zurückkehrte und die Vermieter sie auch telefonisch nicht erreichen konnten, alarmierten sie am Samstag die Polizei in Annecy (F).
Die französischen Behörden übergaben den Fall den Schweizer Kollegen, woraufhin die Genfer Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufnahm.