Fans des Zürcher Grasshoppers-Fussballclubs haben am Sonntag den Totalunterbruch der Bahnlinie von Basel nach Olten und Zürich verursacht. Die Randalierer hatten einen Extrazug im Bahnhof von Muttenz/BL fahruntüchtig gemacht.
Notbremse blockierte Extrazug
Der Extrazug hätte die Zürcher Fans nach dem Match FC Basel gegen GC im Basler St. Jakobs-Stadion wieder nach Zürich bringen sollen. Wie die Kantonspolizei Basel-Landschaft mitteilte, brachten die Insassen den Zug durch ziehen der Notbremse in Muttenz zum Stillstand.
Wegen weiterer Beschädigungen konnte der Zug nicht weiterfahren und wurde ersetzt. Die Polizei sperrte den Bahnhof kurzzeitig.
Laut Angaben der SBB konnte der Betrieb am Bahnhof nach 20.00 Uhr eingeschränkt wieder aufgenommen werden. Rund 1000 GC-Fans waren nach dem Stopp des Zugs auf die Gleise geströmt, was den Zugverkehr vorübergehend verunmöglichte.
Steine und Wurfgegenstände
Ein zweiter Fanzug, der zunächst im Bahnhof St. Jakob blockiert gewesen war, konnte später abfahren. Während der Wartezeit hätten rund 50 Personen versucht, vom Perron aus durch ein geschlossenes Tor wieder in den Aussenbereich des Stadions zu gelangen.
Dabei griffen die meist vermummten Personen das Sicherheitspersonal des Stadions mit Steinen und anderen Wurfgegenständen an. Mit Unterstützung der Polizei konnten die Angreifer wieder auf das Gleis gedrängt werden.
Laut SBB wurde der Zug nach der Abfahrt über Rangiergeleise geleitet und konnte so vier auf den Schienen stehenden kaputten Wagen ausweichen. Dieser Fanzug passierte den Bahnhof Muttenz problemlos, aber im Schritttempo.
Mann am Kopf verletzt
Bereits kurz nach dem Match war es vor dem Stadion zu Gewalt gekommen. Vor der Abfahrt des Extrazuges der Gästefans griff laut Polizei eine Gruppe vermummter Personen das Sicherheitspersonal des Stadions an.
Gleichzeitig kam es dort zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Dabei wurde ein 25-jähriger Mann am Kopf verletzt; er musste in die Notfallstation eingewiesen werden. Zwei Personen wurden angehalten und zur Kontrolle abgeführt.