Nach der Debatte um die Krawalle am Cupfinal zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel hat sich die SBB mit einer düsteren Bilanz gemeldet. Laut einer SBB-internen Auswertung kam es im Jahr 2014 in 20 Fanzügen an Fussballspiele zu gefährlichen Zwischenfällen. Das schreibt die «Sonntagszeitung», welcher der Bericht vorliegt.
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 71 Sonderfahrten der Kategorie «rot» zugeordnet. So werden Fanzüge im Nachhinein eingestuft, bei denen es zu Ereignissen kam, welche die Sicherheit von Kunden und Angestellten der SBB gefährden. Dazu gehören unter anderem der Einsatz von Petarden an Bahnhöfen, der Missbrauch der Notbremse oder das Legen von Feuer in den Eisenbahnwagen.
Clubs in die Verantwortung nehmen
Nun will die Bahn die Clubs vermehrt miteinbinden. Doch das erweist sich als schwierig. Laut SBB-Sprecher Christian Ginsig fänden zwar immer wieder gute Gespräche mit Clubs und Fan-Organisationen statt, das Ziel, Charterverträge mit den Clubs abzuschliessen, verweigerten diese aber bisher. Erst mit einer solchen Abmachung könnten die Clubs aber rechtlich eingebunden werden.
Weil die Clubs keine Extrazüge bestellen, tun dies die SBB noch immer aus eigenen Stücken. Nur die Berner Young Boys sind auf die Bahn zugegangen und haben eine Transportpartnerschaft geschlossen.
Die Fantransporte kosten die SBB jährlich drei Millionen Franken.