Wer sich bewusst ernährt, auf schädliche Genussmittel verzichtet und Sport treibt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes. Bundesrat Alain Berset will die Bevölkerung beim gesunden Leben unterstützen – denn 80 Prozent der Gesundheitskosten würden dafür verwendet, die sogenannten nichtübertragbaren Krankheiten zu bekämpfen: «Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz».
Mit mehr Prävention würden deshalb die Gesundheitskosten sinken, so der Plan des Bundesrates. Die Prämienzahlenden würden entsprechend entlastet.
Die 50-seitige Präventionsstrategie des Bundesrates führt aus, wo anzusetzen wäre. Konkrete Massnahmen sind noch nicht enthalten, diese wollen Bund und Kantone später festlegen. Auch die Finanzierung wird offengelassen; vorerst gibt es keine zusätzlichen Mittel.
Höhere Kosten befürchtet
Das Ziel der Strategie, mehr für die Prävention zu tun, kommt im Gesundheitswesen gut an. Nicht aber die ungelöste Finanzierung. Verena Nold, Direktorin des Krankenkassenverbandes Santésuisse, geht nicht davon aus, dass die Strategie des Bundesrates Kosten spart. «Je mehr neue Präventionsmassnahmen man einführt, desto höher werden die Kosten sein.» Santésuisse erwartet, dass die heutigen Mittel für die Prävention für die Finanzierung der neuen Strategie nicht ausreichen werden. «Die Umsetzung der Strategie soll nicht mit Prämiengeld, sondern von Bund und Kantonen finanziert werden», fordert Verena Nold.
Prioritäten setzen
Auch die Allianz «Gesunde Schweiz», die sich für Prävention und Gesundheitsförderung einsetzt und rund 50 Organisationen umfasst, stört sich an den fehlenden Mitteln für die Umsetzung der Strategie. «Nur wenn finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, kann man Prioritäten in der Prävention setzen, die Bund, Kantone und Organisationen gemeinsam verfolgen», sagt Ursula Zybach, Co-Präsidentin von «Gesunde Schweiz». Ohne Finanzierung werde die Strategie nicht umgesetzt.
In der Strategie selbst heisst es zur Finanzierung, es solle im Laufe der Umsetzung geklärt werden, ob es zusätzliche Mittel braucht. Ihre Wirkung entfalten soll die Präventionsstrategie in den Jahren 2017 bis 2024.