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Bild vom August 2014: Zwei junge Wölfe.
Legende: Die jüngsten Wölfe des Calanda-Rudels sind in eine Fotofalle getappt. Keystone

Schweiz «Herdenschutz-Massnahmen haben voll funktioniert»

Der Ständerat diskutiert dieser Tage das Schicksal des Wolfes. Soll das Raubtier ganzjährig abgeschossen werden dürfen? Der WWF ist konsterniert – Herdenschutz-Massnahmen haben nämlich Wolfsrisse nahezu verhindert.

Wolfskonzept ändern?

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Ständerat René Imoberdorf CVP/VS verlangt, dass der Wolf in der Schweiz während des ganzen Jahres abgeschossen werden darf. Die Forderung widerspricht dem Wolfskonzept des Bundes. Imoberdorf kritisiert, es sei unmöglich, Schafherden mit Hunden richtig zu schützen. Über das Thema debattiert die Kleine Kammer am Donnerstag.

«Ich habe kein Verständnis, dass man zum jetzigen Zeitpunkt bereits Wölfe abschiessen will», sagt Peter Lüthi vom WWF. Er beschäftigt sich seit mehreren Jahren für die Umweltorganisation mit dem Herdenschutz. Eben erst habe die Wolfspopulation in der Schweiz begonnen, sich aufzubauen. Ebenso habe der Mensch erst gerade damit angefangen, die dadurch nötigen Anpassungsmassnahmen zu ergreifen.

Schafe mitten im Wolfsgebiet

Lüthi war bis vor kurzem als Hirte auf der Alp Ramuz, die mitten im Bündner Calandagebiet liegt. Dort ist in den vergangenen Jahren die erste nachweisbare Wolfspopulation in der Schweiz entstanden. Das Wolfsrudel besteht aus mehreren Alt- und Jungtieren. Noch 2012 rissen diese Wölfe mehrere Schafe auf der Alp Ramuz, worauf im Jahr 2013 eine Hirtin mit zwei Hütehunden und vier Herdenschutzhunden zur Bewachung der über 400 Schafe engagiert wurden.

Ergebnis: Kein einziges Schaf wurde von den Wölfen gerissen, obschon diese während des Sommers 2013 mehrere Jungtiere aufzogen. Das gleiche Fazit zieht Lüthi jetzt für die kürzlich beendete Alpsaison 2014: «Die Herdenschutzmassnahmen auf der Alp Ramuz haben voll funktioniert.» Dabei sei eine aktive Behirtung der Schafe rund um die Uhr unerlässlich, wie auch der Einsatz von Herdenschutzhunden.

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Er habe mit vier Herdenschutzhunden gearbeitet, sagt der WWF-Experte. «Die waren einfach top. Sie waren mitten im Wolfsgebiet rund um die Uhr draussen und haben ihren Job gemacht.» Ohne diese sowie zwei Treibhunde wäre ein solches Ergebnis nicht möglich gewesen, ist Lüthi überzeugt.

Spezialfall Schweiz gibt's nicht mehr

In den letzten 100 Jahren, seit Abschuss der letzten Wölfe und Bären in der Schweiz, habe man die Nutztiere hierzulande unbeaufsichtigt laufen lassen können. Doch dies sei nun vorbei. Er habe auf seinen zahlreichen Ausland-Reisen im Auftrag einer Organisation, die sich für nachhaltige Landwirtschaft einsetzt, nie erlebt, dass Nutztiere ohne Aufsicht gehalten worden seien, betont Lüthi.

Für ihn ist klar: «Wir müssen auch in der Schweiz wieder dazu kommen, dass alle Tiere während des Alpsommers behirtet werden.» Die sei eine Verhaltensänderung, welche die laufende Entwicklung einfach mit sich bringe. «Da bleibt nichts anderes, als sich anzupassen – ob man dies nun will oder nicht.»

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