Die Urheberin der Pädophilen-Initiative, Christine Bussat, reagiert «bestürzt und schockiert» auf die Umsetzungspläne des Bundesrates. Insbesondere der Vorschlag, das Tätigkeitsverbot für pädophile Straftäter nach einer gewissen Dauer zu überprüfen, stösst ihr sauer auf.
Beide Varianten, die der Bundesrat in die Vernehmlassung gegeben hat, sehen eine Überprüfung des Tätigkeitsverbots auf Gesuch des Verurteilten vor. Unter bestimmten Voraussetzungen soll das Verbot, mit Kindern zu arbeiten, eingeschränkt oder aufgehoben werden können.
«Mit den beiden Gesetzesentwürfen wird die Initiative nicht buchstabengetreu und nicht dem Willen des Stimmvolkes entsprechend umgesetzt», sagte Bussat.
Mit den vorgesehenen Ausnahmebestimmungen für leichte Fälle, etwa für die einvernehmliche Jugendliebe, zeigte sich die Gründerin der Vereinigung «Marche Blanche» hingegen einverstanden. Man habe sich immer dafür ausgesprochen, dass eine Jugendliebe kein lebenslängliches Tätigkeitsverbot zur Folge haben solle, sagte Bussat.