Im Internet werben die Gemüsegärtner mit einem flotten Video für ihren Beruf. Diese Werbung ist auch dringend nötig, denn auf den Gemüsebetrieben bleibt auch dieses Jahr mehr als die Hälfte aller Lehrstellen unbesetzt.
Das Hauptproblem sei, der Beruf zu wenig bekannt sei, sagt Bruno Stucki vom Verband der Schweizer Gemüseproduzenten. Viele würden die Gemüsegärtner mit den Bauern in den gleichen Topf werfen: «Dass es den Beruf Gemüsegärtner gibt, wissen viele leider noch nicht.»
Eine weitere Erklärung für den Nachwuchsmangel sind die gestiegenen Anforderungen. Früher pflanzten viele Bauern nebenbei noch Gemüse an und hatten einige Obstbäume. Heute seien Obstbau und Gemüseproduktion aber Spezialistenberufe, die viel Knowhow verlangten.
Sowohl bei den Gemüsegärtnern als auch den Obstbauern hat man das Problem erkannt und reagiert. Die Verbände treten häufiger an Fachmessen auf und die Gemüsegärtner führten Anfang Monat im ganzen Land spezielle Schnuppertage durch – mit Erfolg.
«Die Rückmeldungen waren sehr positiv. Wir konnten rund 60 interessierte Jugendliche begrüssen, die einen Tag auf einem dieser Betriebe verbracht haben», sagt Bruno Stucki. Und bereits hätten einige Jugendliche neue Lehrverträge unterschrieben und sorgen so schon bald für frisches Gemüse auf unseren Tellern.