Wo Chodorkowski das Niederlassungsgesuch gestellt hat, wollte seine in Zug ansässige Kommunikationsagentur nicht sagen. Das Verfahren sei im Gang. Man werde zu gegebener Zeit informieren, hiess es weiter.
Zurzeit hält sich Chodorkowski in Kiew auf. Am Sonntag rief er Russen und Ukrainer zum Einlenken im Krim-Konflikt auf.
Der Putin-Kritiker war kurz vor Weihnachten nach zehn Jahren Lagerhaft von Russlands Staatschef Wladimir Putin begnadigt worden. Daraufhin reiste er nach Berlin aus. Dort ist seine Mutter in medizinischer Behandlung.
Anfangs Jahr war Chodorkowski in die Schweiz gekommen, wo seine beiden jüngsten Söhne zur Schule gehen. Die Eidgenossenschaft hatte Chodorkowski zunächst ein Visum bis Ende März ausgestellt.
Gelder in der Schweiz
Ein Teil seines umfangreichen Vermögens soll sich in der Schweiz befinden. Im Rahmen eines Rechtshilfegesuchs aus Russland hatte die Bundesanwaltschaft 2004 ein Vermögen von 6,2 Milliarden Franken von Chodorkowskis Yukos-Konzern auf fünf Banken in der Schweiz eingefroren. Gegen diese Massnahme reichten Chodorkowski und seine Mitstreiter erfolgreich Beschwerde ein.
Das Bundesgericht entschied, das Einfrieren der Gelder verstosse gegen den Grundsatz der Verhältnismässigkeit: Es hob die Blockade auf. Der russische Antrag auf Rechtshilfe wurde vom Bundesgericht 2007 definitiv verweigert.