Im Wallis sind am Sonntag mehrere Lawinen niedergegangen. Im Val d'Hérens starben drei Tourengänger – darunter ein Bergführer – in den Schneemassen.
Der Bergführer hatte mit sechs Personen den Pointe de Masserey bestiegen, wie die Kantonspolizei Wallis mitteilte. Die Lawine löste sich beim Abstieg am Nachmittag und riss ihn und drei Mitglieder der Gruppe mit sich.
Schweren Verletzungen erlegen
Die vier Verschütteten konnten geborgen und in verschiedene Spitäler der Region geflogen werden. Doch «in den frühen Abendstunden erlagen der Bergführer und zwei Mitglieder der Gruppe ihren schweren Verletzungen», teilte die Polizei mit. Eine Person befindet sich in kritischem Zustand.
Für die Rettung der Tourengänger wurden unter anderem fünf Suchhunde eingesetzt. Am Ort des Unglücks waren an die 20 Helfer im Einsatz sowie sechs Ärzte und sechs Helikopter.
Der Bergführerverband zeigte sich in seinem Communiqué erschüttert von dem Lawinenunglück. Den Familien und Freunden der Opfer drückte der Verband sein Beileid aus.
Zwei Lawinen am Morgen
Schon am Morgen waren innerhalb von fünf Minuten zwei Lawinen im Gemeindegebiet von Nendaz niedergegangen. Die erste Lawine zwischen Tortin und Chassoure riss eine Frau mit, die verletzt geborgen werden konnte. In der zweiten Lawine in der Region Tracouet im Couloir Croix de Jean-Pierre kam ein 34-jähriger Freerider aus dem Waadtland ums Leben, obwohl er rasch geborgen wurde.
Damit starben in den Schweizer Alpen seit Weihnachten bereits elf Menschen in Lawinen.
Julierpass-Strasse verschüttet
Die Julierpass-Strasse wurde am Sonntag gleich an zwei verschiedenen Orten von Schneemassen verschüttet, wobei auch zwei Autos erfasst wurden. Die Passstrasse wurde danach aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Auch alle anderen Pässe mussten geschlossen werden, sagt Thomas Hobi, Sprecher der Bündner Kantonspolizei. Einzig der Ofenpass ins Münstertal blieb offen, allerdings konnte die Strasse nur mit Schneeketten befahren werden.
Den Feriengästen, die aus dem Engadin abreisen wollten, blieb nur noch der Autoverlad durch den Vereinatunnel. Die Wartezeit für den Autoverlad stieg zeitweise auf über zwei Stunden.