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Schweiz Lehrplan 21 freigegeben – Ball liegt nun bei den Kantonen

Der Lehrplan 21 ist abgesegnet: Die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (D-EDK) hat das überarbeitete Werk zur Einführung freigegeben. Nun liegt der Ball bei den Kantonen.

Der Lehrplan 21 kann eingeführt werden. Die im Frühling 2014 beschlossenen Aufträge zur Überarbeitung seien weitestgehend umgesetzt worden, teilte die Erziehungsdirektoren-Konferenz der Deutschschweiz (D-EDK) mit. Insgesamt wurde der Lehrplan 21 um 20 Prozent abgespeckt.

Druckfertige Version 2015 verfügbar

Inhaltliches wurde gestrichen, Überschneidungen beseitigt und Kompetenzen und Kompetenzstufen zusammengefasst. Zudem wurden die Anforderungen in einzelnen Bereichen gesenkt. In den Fachbereichen Deutsch, Fremdsprachen, Mathematik und Naturwissenschaften entsprechen die Grundansprüche weiter den gesamtschweizerisch geltenden Grundkompetenzen.

Der Lehrplan 21 ist ab sofort online verfügbar . In den nächsten Monaten werden noch kleine redaktionelle und sprachliche Anpassungen vorgenommen. Die druckfertige Version wird im März 2015 vorliegen.

Nun sind die Kantone am Zug

Nun ist es an den Kantonen, den Lehrplan 21 einzuführen. Ob, wann und wie sie das machen, entscheidet jeder Kanton für sich. Und da liegt auch der Knackpunkt der Umsetzung. Bereits in acht Kantonen hat sich politischer Widerstand formiert. Parlamentsdebatten und kantonale Volksabstimmungen sind programmiert.

Lehrplan 21: Mehr Durchblick

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Die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz hat den Lehrplan 21 vorgestellt. Ein dickes Buch. Wir haben das Werk ein wenig aufgedröselt. Was ist neu am Lehrplan 21 und was bedeuten die wichtigen Begriffe? Machen Sie sich schlau .

Die Kritik ist vielseitig. Sie richtet sich unter anderem gegen die so genannte Vermittlung von Kompetenzen. Die reine Vermittlung von Wissen komme zu kurz, wird moniert. Auch das Prinzip, in der Primarschule zwei Fremdsprachen zu lernen steht in der Kritik oder dass der Lehrplan 21 zu wenig das christliche Weltbild vermittle.

Lehrer brauchen Weiterbildung

Hinter dem Lehrplan 21 steht der Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer. Der Lehrplan sei ein bildungspolitisch bedeutsamer Meilenstein, schreibt der Verband in einer Medienmitteilung. Die Kantone seien nun gefordert, den Lehrplan 21 umzusetzen. Dafür sei genügend Geld für die Weiterbildung der Lehrpersonen und für Lehrmittel unabdingbar.

Bis der Lehrplan 21 in den Schulzimmern ankommt, vergehen noch ein paar Jahre. Die meisten Kantone werden frühestens im Schuljahr 2017/2018 mit dem Lehrplan 21 starten. Dies auch nur, falls der politische Widerstand nicht noch anwächst.

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