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Umweltministerin Doris Leuthard
Legende: Will den Druck auf die Entwicklungsstaaten erhöhen: Umweltministerin Doris Leuthard. Reuters

Schweiz Leuthard will mehr von Entwicklungsländern in Klimafrage

Umweltministerin Doris Leuthard ist enttäuscht über die Klimakonferenz in Doha. Sie sieht nun die Entwicklungsstaaten mit konkreten Zusagen in der Pflicht. «Es ist Zeit, Gegendruck zu geben.»

Bundesrätin Doris Leuthard hat die Beschlüsse der Weltklimakonferenz in Katar als «ungenügend» bezeichnet. «Wenn wir sie umsetzen, sind wir auf dem Weg in eine Vier-Grad-Erwärmung», sagte sie in einem Interview mit Schweizer Radio DRS in Doha. Um den Klimawandel wenigstens zu stabilisieren, wären jedoch zwei Grad nötig, so Leuthard. 

«Die Erwartungen im Vorfeld waren nicht zu hoch – und es war wohl auch richtig, dass sie tief geblieben sind», sagte die Bundesrätin. Leuthard geht davon aus, dass sich die Teilnehmerstaaten in Doha auf eine zweite Verpflichtungsperiode für das Kyoto-Protokoll einigen werden. 

Verlängern statt verhandeln

Das Kyoto-Protokoll läuft in diesem Jahr aus. Eigentlich sollte längst ein neuer Weltklimavertrag ausgehandelt sein. Doch in den jahrelangen Verhandlungen konnten sich die Staaten bislang nicht auf neue und verbindliche Ziele einigen. Mit der Verlängerung des Kyoto-Protokolls soll nun vor allem einmal Zeit gewonnen werden. Kyoto II soll bis 2020 gelten. Bis dann, so die Hoffnung, soll ein neues verbindliches Abkommen in Kraft sein.

Leuthard sagte weiter, sie sehe nun die grossen Emittenten unter den Entwicklungsstaaten in der Pflicht. Sie erinnerte daran, dass die Schweiz vor drei Jahren 140 Millionen Franken Klima-Hilfe für Entwicklungsstaaten bewilligt habe.

Grundsätzlich sei eine Erhöhung dieser Klimahilfe denkbar, sagte Leuthard. Allerdings sei es wichtig, dass nun auch die Empfängerstaaten ihrerseits einen Beitrag leisten. «Bislang ist es nur immer wieder zu neuen Forderungen finanzieller Natur gekommen, die Verpflichtungen aber sind ungenügend oder nicht quantifiziert», so Leuthard. «Jetzt muss man schon auch Gegendruck geben.» Finanzielle Versprechen müssten nun Hand in Hand gehen mit konkreten Reduktionszielen.

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