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Maurer steht mit verschränkten Armen vor einem Armeefahrzeug, im HIntergrund ein Soldat.
Legende: Verteidigungsminister Ueli Maurer. Keystone

Schweiz «Man hat aus einer Mücke einen Elefanten gemacht»

Die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats hat den bislang geheimen Bericht über die Armeeübung Stabilo Due diskutiert. Gemäss Bundesrat Maurer wurden die bei der Übung erkannten Mängel von den Medien stark aufgebauscht.

Gemäss Medienberichten wirft der geheime Bericht zur Armeeübung Stabilo Due viele Fragen zur Einsatzfähigkeit der Truppe auf. Von Führungsmängeln ist im Papier die Rede, das auch SRF vorliegt. Die Armee könne im Ernstfall keine Krise bewältigen und um die Kommunikation sei es nicht gut bestellt.

Nun hat Verteidigungsminister Ueli Maurer Stellung zu den Medienberichten genommen. «Man hat aus einer Mücke einen Elefanten gemacht», sagt Maurer gegenüber SRF. Armeeübungen würden gemacht, um Mängel zu erkennen und zu eliminieren. Das sei auch der Sinn von Stabilo Due gewesen.

Alle Unterstellten des Verbandes hätten dabei gute Arbeit geleistet: «Wenn alles so schlecht wäre, wie das nun dargestellt wird, dann wäre die Übung ja auseinandergefallen», sagt Maurer.

Kommunikation und Koordination verbessern

Man sei bereits daran, die Lehren aus Stabilo Due zu ziehen. Dabei gehe es etwa um die Kommunikation. Hier werde in neue Übertragungsnetze investiert. «Das war einer der strategischen Mängel.» Weiter seien die Ausbildung sowie die Koordination zwischen den Stäben bemängelt worden, so der Verteidigungsminister weiter. Dazu gehöre auch die Koordination zwischen Armee-Stäben und den zivilen Behörden.

Maurer betonte weiter, die Mitglieder der Sicherheitspolitische Kommission würden den Bericht «selbstverständlich» erhalten, wenn sie diesen wünschten. Die Kommission lehnte es an ihrer Sitzung nun aber knapp ab, Einsicht in den gesamten Schlussbericht der Übung zu fordern. Sie begnügt sich mit einer Kurzfassung.

Automatischer Bericht an die SIK

Um Indiskretionen wie jene um den Bericht zu Stabilo Due künftig zu verhindern, soll die SIK jeweils automatisch einen nicht-klassifizierten Bericht erhalten. Dieser fasse die wesentlichen Erkenntnisse zusammen, sagte SIK-Präsidentin Chantal Galladé. Darauf hätten sich die Kommission und Maurer geeinigt.

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