Gut 60 ausgebildete Bäuerinnen und Bauern suchen über die Kleinbauernvereinigung einen Hof. Seit zwei Jahren läuft das Projekt schon, aber nur in einem Fall kam es bisher zum Kauf, in drei zu einer Verpachtung oder einer Zusammenarbeit. Das sind keine Erfolgszahlen.
Das sagt auch Regina Fuhrer, die Präsidentin der Kleinbauernvereinigung: «Es ist zögerlich angelaufen, vor allem von Seiten der Hofabgebenden. Aber es ist uns wichtig, hier auch die Möglichkeit aufzeigen zu können, dass junge Leute da sind.»
Quereinsteiger sind hochmotiviert
Die Palette der Interessenten ist breit: Etwa Bauernsöhne oder -töchter, die den Betrieb der Eltern nicht übernehmen konnten. Gut ausgebildete Leute, die eine Zweitausbildung als Bauern gemacht haben, oder auch Hochschulabsolventen, die sich entschieden haben, in die Landwirtschaft einzusteigen.
«Wenn man sich nach einem Erstberuf dann wirklich entscheidet, in die Landwirtschaft einzusteigen, ist die Motivation gross. Und das bringt auch neue Ideen in die Landwirtschaft», sagt Fuhrer.
Doch was gut klingt, funktioniert bisher kaum. Der Hauptgrund ist das Geld. Wechselt ein Betrieb innerhalb der Familie, geschieht das zum Ertragswert. «Ausserhalb der Familie, im freien Markt, kann man ihn zum Verkehrswert verkaufen, und das ist ein mehrfaches des Ertragswertes und damit eine Hürde.»
Einnahmen aus Verkauf fürs Alter
Etwa dreimal teurer kommt es. Da geht es schnell um mehrere Millionen Franken. Ein Jungbauer kann das kaum stemmen. Alte Bauernehepaare haben aber oft keine Pensionskasse, brauchen also das Geld oder möchten zumindest günstig im alten Bauernhaus weiter wohnen. Und so wird das Wohnhaus oft behalten und das Land an die Nachbarn weitergegeben.
Die Bauernbetriebe werden damit immer grösser. Dabei seien auch kleinere Betriebe durchaus konkurrenzfähig, sagt Fuhrer. «Es gibt ökonomisch gut wirtschaftende kleinere und mittlere Betriebe. Es gibt aber auch grosse Betriebe mit grossen finanziellen Schwierigkeiten.»
Gerade grosse Betriebe, die fast ausschliesslich auf die Milchwirtschaft gesetzt haben, stehen derzeit nicht gut da. Und trotzdem werden in der Schweiz jedes Jahr über 1000 Betriebe unter den benachbarten Betrieben aufgeteilt. Politische Vorstösse, die diese Aufteilung der Höfe zumindest bremsen wollten, fanden im Parlament bisher keine Mehrheit. Der Trend zu immer grösseren Höfen ist ungebrochen.