Vor einer Woche knallten bei Neuhausen am Rheinfall (SH) zwei Züge ineinander. Wie durch ein Wunder gab es keine Schwerverletzten oder gar Tote.
Jetzt hat die Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle (SUST) bekannt gegeben, wie es zum Unfall kam: Der Lokführer der Thurbo-Komposition war zu früh losgefahren – er hatte ein Signal missachtet.
Sicherheitssystem funktionierte einwandfrei
SUST-Leiter Walter Kobelt betonte, dass Sicherheitssystem beim Bahnhof Neuhausen hat am Unglückstag einwandfrei funktioniert hatte. Es ist jedoch eines der ältesten und sollte gemäss SUST ersetzt werden.
Die SUST empfiehlt laut Kobelt darum, neu «das Sicherungssystem ZUB beim Bahnhof Neuhausen einzuführen». Dieses verhindere, dass eine Lokomotive überhaupt ein rotes Signal überfahren könne.
Gemäss SBB ist im Bahnhof Neuhausen beim Sicherheitssystem bis spätestens 2017 sowieso eine Nachrüstung geplant. Falls die SUST eine frühere Umrüstung empfehlen würde, werde die SBB dies in Betracht ziehen.
Mehr Verletzte als ursprünglich angegeben
Die zu früh losgefahrene S33 war bei der Kollision mit einer Geschwindigkeit von 1,2 km/h unterwegs. Der entgegenkommende Doppelstockzug prallte mit 37 km/h in die losfahrende S-Bahn.
Beim Zusammenprall der beiden S-Bahn-Züge waren gemäss neusten Angaben der SBB nicht 17 sondern 26 Personen verletzt., neun davon mussten ins Krankenhaus. Acht hatten das Spital noch am gleichen Tag wieder verlassen können. Eine Person befindet sich immer noch in Spitalpflege.
Die Bahnstrecke hatte erst am folgenden Tag wieder geöffnet werden können. Beim Unglück entstand ein Sachschaden von rund 1,5 Millionen Franken.