Zwischen 58'000 und 105'000 Sans-Papiers aus Drittstaaten leben gemäss einer Schätzung des Staatssekretariats für Migration (SEM) in der Schweiz. Als wahrscheinlichste Zahl erachten Fachpersonen in der entsprechenden Studie 76'000.
Ein Grossteil der Sans-Papier hält sich der Studie zufolge schon seit mehreren Jahren in der Schweiz auf. Etwa neun von zehn erwachsenen Sans-Papier sind erwerbstätig und finanziell unabhängig, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) zur Studie mitteilte. Viele arbeiteten jedoch in prekären Arbeitsbedingungen. Sie arbeiten häufig in Privathaushalten, im Bau- oder Gastgewerbe.
Neuregelung umstritten
Die Hälfte besitzt auch keine nachobligatorische Ausbildung. Vor drei Jahren wurde zwar eine Regularisierungsmöglichkeit für Jugendliche, die eine Berufslehre absolvieren wollen, eingeführt. Diese wird nach Erkenntnissen der Studie jedoch nur selten genutzt. Häufiger beantragten jugendliche Sans-Papier und ihre Familien eine Härtefallbewilligung.
Über die Gründe sind sich die Fachpersonen uneinig: Die einen erachteten die Neuregelung als unnötig, den anderen gehe sie zu wenig weit, heisst es in der Studie. Auch Erwachsene mitgezählt, 2014 erhielten 391 Sans-Papiers im Rahmen der Härtefallregelung eine Aufenthaltsbewilligung.