Schweizerinnen und Schweizer buchen ihre Sommerferien kurzfristig: Das sei ein ein Glück für den Schweizer Tourismus, sagt Christoph Juen.
Mit blauem Auge davongekommen?
Wegen des schönen Wetters hat sich der eine oder andere dazu entschieden, im Inland zu bleiben, sagt der Geschäftsführer von Hotelleriesuisse, dem Verband der Schweizer Hotelbetriebe: «Dank des tollen Wetters wird der Nachteil des Wechselkurses wenigstens ansatzweise wettgemacht. Alles in allem dürfen wir vermuten, dass wir noch mit einem blauen Augen in diesem Sommer davonkommen werden.»
Ein blaues Auge, weil auch die zusätzlichen Schweizer Gäste den Rückgang bei den Europäern nicht wett machen könnten. Und auch die Touristen aus Asien, die häufiger in die Schweiz reisen, reichten nicht, sagt Daniela Bär von Schweiz Tourismus: «Die europäischen Gäste machen bezogen auf alle ausländischen Gäste 49 Prozent aus, in Bezug auf den Marktanteil. Und das ist doch ein riesiger Teil, den wir mit den zusätzlichen Gästen aus Asien noch nicht kompensieren können.»
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Auf dem Bankkonto fehlen Reserven
Dazu kommt: Weil viele Hoteliers ihre Zimmerpreise ans europäische Niveau anpassen mussten, bleibt ihnen unter dem Strich immer weniger Geld in der Kasse. Die Margen sinken, sagt Christoph Juen von Hotelleriesuisse: «Die Eigenfinanzierungskraft geht weiter zurück. Der Hotelier wird das spüren, wenn es an die Renovationen und an die Unterhaltsarbeiten geht.» Die Reserven werden auf dem Bankkonto fehlen.
Hotelleriesuisse hofft nun, dass nicht zu viele Hotels wegen des starken Frankens ihre Türen schliessen müssen. Auch dann nicht, wenn das Wetter im Herbst und Winter vielleicht nicht mehr so gut mitspielt.