In Le Locle darf das Trinkwasser wieder getrunken werden. «Die Einschränkungen sind aufgehoben», sagte Gemeinderat Miguel Perez vor den Medien. Die Verteilung von Trinkwasser an die Bevölkerung werde deshalb aufgehoben.
Nach Angaben des Kantonschemikers Pierre Bonhôte tauchten das Norovirus und die Fäkalbakterien bei keiner Wasseranalyse mehr auf. Trotzdem rief er die Bevölkerung dazu auf, das Trinkwasser vor dem Konsum eine Weile fliessen zu lassen, um die Leitungen zu reinigen.
Verunreinigtes Wasser in saubere Tanks
Den Grund für die Verschmutzung orten die Behörden in einem heftigen Gewitter, das am Mittwochabend über die Region hinweggezogen war. Wegen der grossen Niederschlagsmengen sei Abwasser in die Trinkwasser-Reservoirs geflossen.
«Endlich haben wir den Grund gefunden», sagte Jamil Kündig von der Energiefirma Viteos, die für die Wasserversorgung im Kanton Neuenburg zuständig ist. Demnach gelangten in der Folge der Regenfälle rund 3000 Liter mit organischen Abfällen verunreinigtes Wasser in die sauberen Tanks.
Auch Morgins betroffen
Während Le Locle aufatmen konnte, wurde in einer weiteren Schweizer Gemeinde verunreinigtes Wasser nachgewiesen: Nach Le Locle, St. Maurice (VS) und einigen Gebieten Luganos meldete auch das Walliser Dorf Morgins Trinkwasserverschmutzungen durch Fäkalien.
Wegen der kleinen Mengen bestehe für die Bevölkerung aber keine Gefahr, sagte ein Gemeindepolizist. Die zuständigen Dienste hätten mit der Desinfektion des Wasserverteilnetzes mit Chlor begonnen. Eine Probe werde am Samstagmorgen entnommen. Die Gemeinde will weiter informieren, wenn sich die Lage wieder normalisiert hat.