Ein Regenturm in Muotathal, ein künstliches Nebelmeer beim Stoos-Seeli, eine Windausstellung in Morschach und ein Aussichtssteg über dem Bettbach-Wasserfall in Illgau: So hätte das Unternehmen Stoos-Muotatal Tourismus den Besucherinnen und Besuchern das Thema Wetter näherbringen wollen.
Die Muotathaler Wetterschmöcker sind in der ganzen Schweiz bekannt. Mit dem «Wetter-Energie-Erlebnis» sollte die Region noch mehr ausstrahlen, indem lokale Wetterkunde mit moderner Wissenschaft verbunden wird. Die Gesamtinvestitionskosten hätten knapp 7 Millionen Franken betragen.
Aus diesem Vorhaben wird nun aber vorderhand nichts. Alle drei Standortgemeinden lehnen eine finanzielle Beteiligung am Projekt ab – und zwar deutlich. In den drei Gemeinden Morschach, Illgau und Muotathal betragen die Nein-Stimmenanteile zwischen 65 und 77.5 Prozent.
Wir haben es nicht geschafft, den Leuten diese Idee mit auf den Weg zu geben.
Die Enttäuschung bei den Projektverantwortlichen ist entsprechend gross. Man habe ein Produkt realisieren wollen, das 365 Tage im Jahr und bei jedem Wetter funktioniert, sagt Silvan Kälin, Präsident von Stoos-Muotatal Tourismus.
Das in der Region omnipräsente Thema Wetter habe man mit Stolz nach aussen tragen wollen. «Wir haben es nicht geschafft, den Leuten diese Idee mit auf den Weg zu geben», so Kälin.
Wir wollten mit einem zusätzlichen Angebot die Leute länger in der Region halten.
Die Gemeinde Morschach, wo das Ferienresort «Swiss Holiday Park» und das Tourismusgebiet Stoos beheimatet sind, lehnte das Projekt mit 77.5 Prozent am deutlichsten ab. Über die Gründe könne man nur spekulieren, so Gemeindepräsident Daniel Betschart.
Im Vorfeld sei in der Bevölkerung über die Kosten für das Projekt diskutiert worden. Sorgen wegen zu vieler Besucherinnen und Besucher wurden in Leserbriefen geäussert. Was genau aber den Ausschlag für das klare Nein gegeben habe, sei schwierig zu sagen, so Betschart.
Mehr Touristinnen anzulocken, sei nicht das Ziel des Projekts gewesen. «Wir wollten mit einem zusätzlichen Angebot die Leute länger in der Region halten», so Betschart.
Das Projekt steht nun vor dem Aus. Das deutliche Zeichen des Stimmvolks wolle und müsse man ernst nehmen. Er sehe zwar nach wie vor grosses Potenzial beim Thema Wetter für die Region, sagt Silvan Kälin. Die Leute in der Region müssten jedoch klar dahinterstehen.
Die Verantwortlichen wollen das Ergebnis jetzt analysieren und nachbearbeiten. Das geplante Projekt mit anderen Geldgebern weiterzuverfolgen, sei jedoch schwierig.