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Sofortiger Baustopp Ski-Weltcup Zermatt: OK-Chef gibt sich gelassen

  • Auf Teilen des Theodulgletschers ob Zermatt darf die Weltcup-Piste nicht weitergebaut werden.
  • Diese Teile befinden sich ausserhalb des Perimeters des homologierten Skigebiets.
  • Gegen den Entscheid kann Beschwerde geführt werden.
  • Parallel dazu wird die kantonale Baukommission in Kürze Sichtungen vor Ort vornehmen, wie sie in einer Mitteilung festhält.

Die Walliser Baukommission interveniert im Fall der möglicherweise unerlaubten Baggerarbeiten für den Ski-Weltcup auf dem Theodulgletscher in Zermatt. Sie fordert die sofortige Einstellung aller unbewilligten Arbeiten – also derjenigen, die ausserhalb des Perimeters des homologisierten Skigebiets auf Schweizer Seite durchgeführt werden.

Einen vollständigen Baustopp lehnt die Baukommission aber ab. Das scheine zu diesem Zeitpunkt und angesichts der ersten verfügbaren Informationen nicht dem Grundsatz der Verhältnismässigkeit zu entsprechen. Gegen diesen Entscheid könne Beschwerde geführt werden, so die Baukommission weiter.

Eine Umweltorganisation hatte einen sofortigen Stopp der Arbeiten gefordert.

Pistenfahrzeuge auf dem
Legende: Pistenfahrzeuge und Bagger: Sie dürfen vorerst nicht mehr auf den ganzen Theodulgletscher. Keystone/Jean-Christophe Bott

Ob auf dem Gletscher unerlaubte Arbeiten stattfinden, ist allerdings weiter unklar. Die Baukommission werde in Kürze eine Besichtigung vor Ort vornehmen, hiess es in der Mitteilung weiter.

Sie werde die erforderlichen Massnahmen ergreifen, sobald die Fakten feststehen. Im Klartext heisst dies, dass die Kommission ein baupolizeiliches Verfahren einleiten würde, falls keine Genehmigung für die Arbeiten vorliegt.

Vorwürfe vom OK-Präsidenten zurückgewiesen

Westschweizer Medien hatten vor einigen Tagen berichtet, dass Bagger auch in Zonen aufgefahren seien, für welche keine Bewilligungen vorlägen.

Wir haben nichts zu verbergen. Wenn die Behörden die Situation anschauen wollen, können sie das gerne machen.
Autor: Franz Julen OK-Präsident des Weltcuprennens

Der OK-Präsident der Weltcuprennen, Franz Julen, wies diese Vorwürfe in verschiedenen Medien entschieden zurück. «Wir haben nichts zu verbergen. Wenn die Behörden die Situation anschauen wollen, können sie das gerne machen», sagte er zu «20 minutes».

Keine Klarheit zur Durchführung der Weltcuprennen

Die Rennen auf der neuen Piste «Gran Becca» mit Start in Zermatt und Ziel im italienischen Cervinia sollen am 11./12. November und 18./19. November stattfinden.

Auf dem Programm stehen für das erste Wochenende zwei Abfahrten der Männer und am zweiten Wochenende die beiden Abfahrten der Frauen.

Welche Auswirkungen dieser Baustopp auf die Durchführung der Rennen hat, ist zurzeit nicht klar. Im vergangenen Jahr mussten die Rennen wegen Schneemangels abgesagt werden.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 19.10.2023, 17.30 ; 

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